Samstag, 24. September 2016

Sequenzen von Skepsis (249)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3169
Ein „Nach dem Tod“ gibt es nur für Lebende.

3170
Um etwas Neues zu schaffen gegen Fehlerhaftes, muss das fehlerhafte Establishment ausgehebelt werden, und zwar mit mächtiger Transparenz.

3171
Anmaßend angefrackt, uniformiert oder im modischen Design, überschätzt sich so mancher in seiner nackten Einfalt.

3172
Jedesmal wenn ein uns nahestehender Mensch die Welt verlässt, geht mit ihm auch ein Stück von uns.
Ambivalenz ergreift uns: Der Verlust kerbt expressionistische Konturen ins Leben, das Erinnern hellt das Dasein auf in impressionistischer Gegenständlichkeit und Farbintensität. Gereifte Erfahrung relativiert, was gewesen, das Jetzt und das Morgen.

3173
Die Masse kennt keinen Tiefgang. Sie sitzt auf, auf der Sandbank, auf felsigem Riff – und ihren fabulierenden Steuerleuten.

3174
Es gibt einen Geburtstag nur pro Mensch und nur einen Todestag. Dazwischen und darüber hinaus gedenken wir, häufig recht gedankenlos.

3175
Klares Denken ist ein seltenes gnadenreiches Geschenk der Natur, eine Freude in ethischer Verbindlichkeit.

3176
Mein Lieblingsort?
Jede Stelle des Erdballs, wo die Gedanken stets frei fliegen, tief eintauchen und landen können.

3177
In Bedrängnis wird Glück oft intensiver empfunden; Tränen der Ergriffenheit steigen auf aus der Bedrücktheit, fallen ab von freudiger Erhöhung und vereinigen sich zu einem Aquarell von Befreiung, zu einer Oase der ganz persönlichen Freiheit.

3178
Nicht zu schweigen, dadurch auf wenig Verständnis und Ablehnung zu stoßen, lässt sich nur mit Großmut ertragen, mit bewährt gefestigter Persönlichkeit.

3179
Bei aller letzten Ehre, die ich in fortschreitendem Alter immer häufiger Verstorbenen erweisen muss, raubt mir der religiöse Beisetzungsunsinn den Atem, treibt mich innerlich rebellierend hinaus aus dieser grauenvollen, ungeistig vermieften Gruft einer unseligen Vertröstungsoper. So wahr ich denke!


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Montag, 19. September 2016

Glaubet doch nicht …

den Göttern und ihren Urhebern, Stellvertretern und Interpreten!

Religion ist das perfideste Machwerk der Menschheit.

Seit Jahrtausenden nicht endendes Blutvergießen im Namen von „Göttern“, Folter, Mord, Schändungen, Krankheit und Hunger aufgrund von in Wahrheit Menschen verachtenden Religionen!

Erhebet, erwecket den menschlichen Verstand!

Ja, dies ist ein Aufruf an jeden einzelnen Menschen auf diesem geschundenen Planeten.
Er erfolgt in dem Bewusstsein, dass er nicht von allen Menschen gehört oder gar befolgt werden kann, weil lokale Infrastrukturen es nicht zulassen oder weil gesellschaftliche Machtverhältnisse es verbieten und mit vernichtenden Strafen ahnden.

Dennoch gibt es in nicht zu unterschätzenden Erdregionen Freiräume und frei denkende Menschen, die sich nicht länger, vielleicht sogar in faulem Egoismus, einigeln sollten, bedient sich doch der globale religiöse Terrorismus von Regierungen und Organisationen immer zerstörerischer Technologien, sodass jede vermeintliche Idylle der Freiheit morgen schon Geschichte sein kann.

Angesichts des wieder erstarkenden, dabei längst als untauglich erwiesenen Nationalismus', braucht die Welt eine gewaltfreie neue geistige Offensive, wie sie beispielsweise das Kosmonomische Manifest ( => hier) skizziert.

Unter Wahrung der Identität jedes Individuums und jedes Volkes geht es um einen Patriotismus weltweiter Freiheitlichkeit gegen alles religiös und ideologisch Diskriminierende und ökonomisch Übervorteilende.

In des Wortes tragischster Bedeutung haben die bisherigen Gesellschaftsordnungen abgewirtschaftet, denn religiöse Verführungen und Vortäuschungen führen logischerweise wie zügellose politische Verlogenheiten nicht zur menschlichen Emanzipation, sondern von einem Krieg zum nächsten.

Die Welt zu verbessern, wäre ein verwegener Anspruch, das persönliche Lebensgefühl vielleicht etwas zu konsolidieren, mag aber gelingen im Bewusstsein, dass weltweit doch zahlreiche Menschen aufgeklärt denken und sich human und verantwortungsvoll verhalten, sich auch immer wieder im Internet entsprechend informieren und orientieren.

Hier auf dieser Seite ist man in denkwürdiger Gesellschaft.

Bleiben Sie ihr gewogen, empfehlen Sie sie, wann und wo immer, weiter!
Seien Sie dabei wachsam und passen Sie auf sich auf!

Ihr/Euer
Raymond Walden

The Cosmonomic Manifesto => here.



Samstag, 17. September 2016

Sequenzen von Skepsis (248)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3155
In modernistischen Planetarien projizieren sie ihre Geschäftsinteressen, Ideologien sogar, mit Klamauk und lauten Show-Effekten. Die Sterne stehen ganz weit draußen unter „ferner liefen“, sie werden billig der Werbung vergeben, denn zum verinnerlichten Staunen, zum gedanklich-emotionalen Innehalten fehlt die Zeit, auch die Intention. Der Sternenhimmel geht wie in der Natur so auch im Planetarium, ganz eilig verschmutzt, verloren. Er wird verspielt, als ein hohes Gut profan vermarktet.

3156
Welche Lust, am Firmament den Träumen zu folgen,
unter klarem Sternenhimmel die Worte deutlich zu setzen
und im Schutz dieser Freiheit ohne Bedrohung auszuruhen.

3157
Fernsehen ist ein Mordsprogramm.

3158
Wirft man der Masse zu Recht Dummheit vor, geschieht dies in der Hoffnung, dass es einen feinen Rest unvermasster Menschen gibt.

3159
Leben sei Konsum, lehrt der Kapitalismus die lernunfähig Gefräßigen.

3160
Die Menschheit brennt in Eiseskälte, sie erfriert in Feuersbrünsten, denn ihr geheucheltes Reden führt gezielt zu gegenteiligem Handeln.

3161
Wer nicht kopuliert, braucht sich über nichts zu wundern – über nichts.

3162
Bestechende Hässlichkeit kommt laut im Gleichschritt.

3163
Kinder strampeln erstarkend, Hampelmänner erweichend.

3164
Unter Affen, lasse Mann (man) sich bloß nicht zu einem machen!

3165
Gezinkt, bestochen, verschaukelt und verkauft; so ist die Politik des Sports und genau so macht sich Politik einen Sport.

3166
Projekte gedeihen im Team, Kunst entfesselt sich im Individuum.

3167
Religion ist die Geschwulst, die fortwährend Metastasen streut, die Epidemie mit Ewigkeitsdrohung.

3168
Erst wenn es religionsfreie Kinderbetreuung gibt, konfessionslose Schulen, Krankenhäuser und Altenheime, dann erst steht die Gesellschaft ganz am Anfang von Aufklärung.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Mittwoch, 14. September 2016

Sequenzen von Skepsis (247)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3138
Die Evolution korrigiert Irrtümer, also auch den Menschen, mit der Zeit.

3139
O Skeptiker, die Welt will dich nicht! Sie mag die überzeugten Draufgänger.

3140
Entschleunigung des Lebens gewinnt Zeit, bremst aber nicht ihren Lauf.

3141
Den Kindern Schulden aufzubürden, macht Eltern schuldig, gefördert durch den Egoismus politischer Verirrung.

3142
Es gibt eine salonfähige Verkommenheit, die sich aus allgemeinem Wohlstand speist.

3143
Im Parlament halten sie Reden, aber ihre geschäftige Arroganz vernachlässigt das Zuhören.

3144
Dem Herzschlag zu lauschen, dem eigenen wie dem fremden, bedeutet Herzensbildung, generiert Potenzial der Menschlichkeit.

3145
Deine Sprache sagt mehr als du denkst.

3146
Das Widerwärtige strotzt vor Vielfalt, Intensität und Eitelkeit. Es ist der Mensch.

3147
Ich kam, sah und wollte überhaupt nicht siegen im verlogenen System der hoffähigen Übervorteilungen.

3148
Ehrwürdige Museen sind sie, die Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel – nichts sonst.
Dass Milliarden Menschen anders urteilen, macht einsam, als trauten sie ihren fünf Sinnen nicht, hätten ihren Verstand erst gar nicht entwickelt, ihn vor der Entfaltung begraben.

3149
Es gibt die naive Dummheit, die ordinäre, die promovierte und die geweihte Dummheit. Ihnen gemeinsam fehlt – logischerweise – Selbsterkenntnis, aber sie pflegen obskure Ehrbegriffe, die sie sich gegenseitig und emphatisch ins Gesicht schlagen, um ihre fatale Friedensunfähigkeit, „höheren“ Werten folgend, erschöpfend und Blut vergießend, auszuleben – bis zum vorzeitigen unnatürlichen Tod. Im eigenen Namen überwältigender Dummheit.

3150
Den unabhängigen Journalisten erkennt man daran, dass er berechtigte und dringend erforderliche Kritik an Regierungen nicht als Anti-ismen diskreditiert:
Kritik an Israel ist kein Antisemitismus, an den USA kein Anti-Amerikanismus, an Deutschland kein Anti-Germanismus, an Europa keine Anti-Europa-Gesinnung, an Russland keine Anti-Russland-Haltung und so weiter. Es sind Regierungen und nicht die Bevölkerungen, welche die Kritiken auf sich ziehen, Regierungen, welche als überaus kritik- und tadelnswert zu entlarven sind. Wer sich als Journalist hingegen anbiedert, wird leichtfertiger- oder konspirativerweise oder aber sogar seine Existenz bedrohende Gründe dafür haben.

3151
Kommt Wahrheit ins Spiel, fällt die Stimmung, fallen Türen zu, fallen Vorhänge, fallen die Ohren ab.

3152
Die Öffentlichkeit denkt nicht, sie will bedacht werden. Und dann kommt das Undenkbare ...

3153
Krieg gegen die Zivilbevölkerung – wie verwerflich!
Krieg gegen gezwungene Soldaten, mit gezwungenen Soldaten – wie verrucht!

3154
Lichtgestalten – kleine Leuchten zumeist – erscheinen als Produkt äußerer Anstrahlung durch banale Bewunderung.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Sonntag, 11. September 2016

Lesen in meinen Augen

Indem ich schreibe, lese ich mich.

Niemand sonst muss mich lesen,
mancher mag mich lesen,
andere möchten mich nicht lesen,
wieder andere können mich nicht lesen,
dürfen vielleicht nicht lesen – überhaupt.

Vielleicht liest jemand etwas in mich hinein,
Belesenen mag manches dämmern.
Ich suche kein erlesenes Publikum,
keine handverlesene Zustimmung.

Vorlesungen kommen mir zu akademisch,
Nachlesen dient der Wahrheitsfindung.
Das Ablesen von Missständen ist Grundvoraussetzung zur Schaffung
und Erhaltung von Auserlesenem.
Im Kaffeesatz zu lesen, entspricht akutem Analphabetentum,
Lesegeräte denken nicht,
Lesezeichen erleichtern den Genuss wie die Arbeit.

Wer nicht liest, reduziert sich mehr oder weniger bewusst auf
ein mageres Piktogramm vom Leben.




Samstag, 10. September 2016

Würdige Präsenz

Irgendwann wird es vorbei sein,
wir werden uns auflösen,
die Erde kehrt zurück in den Zustand ohne uns,
völlig unbedeutend für den Planeten,
der uns in einigen Milliarden Jahren folgen wird.
Völlig unbedeutend für die Galaxis,
die noch später ins Vergehen eingeht.

Die Endlichkeit ist die einzige Allmacht,
und das ist gut so und sinnvoll,
sinngebend für ein erfülltes Leben während des Lebens,
jetzt und hier, überall für dich und mich,
für uns alle.

Die Würde des Menschen,
sein Schutzbedürfnis, seine Humanität, seine Liebe, seine Intelligenz,
seine Lebendigkeit,
sie alle liegen einzig in der eigenen Bedeutung während des Seins,
und zwar
ehe es erlösend ins Nichts aufgeht,
der wesentlichen und wirklichen Unfassbarkeit im Seinsbewusstsein.

Gepredigtes Jenseits ist ein Nichts im allerdings konkreten Leben,
um den Menschen
durch Entwertung und Unterwerfung absolut vordergründig zu deformieren,
gefügig zu machen für jede beliebige Dummheit.
Sie auszuleuchten, dient der Veredelung einer würdigen Präsenz.



Freitag, 9. September 2016

Die Politik ist von der Rolle, und so auch ein Großteil der Bevölkerung

Deutschland bleibe Deutschland, tönt die Bundeskanzlerin.
Bleibt kaum zu hoffen, dass sie weiß, was Deutschland ist.

Denn in infantiler amerikanischer Anbiederung und kapitalistischer Profitorientierung ruiniert die Dame ungeniert freiheitlich-demokratische Werte in Deutschland und Europa, knickt vor Despoten ein und bereitet mit TTIP und CETA das endgültige Aus der Mitbestimmung durch mündige Bürger vor.

Seit der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern geht es nun der CDU ans Leder, denn die CDU fiel einfach durch, weil irgendwann auch der einfachste, aber ehrliche Mensch ahnt, dass er getäuscht wird. Bei der nun aus dem Stand erstarkten AfD wird der entsprechende Prozess noch eine ganze Weile dauern, denn deren Rückwärts-Wende zu Gestrigem hat nichts mit Freiheitlichkeit gemeinsam.

Das freie Schalten und Walten der CDU hat auch etwas mit der aktuell eklatanten Unfähigkeit aller anderen Parteien zu tun. Es geht nur noch um Machtinteressen und Taktierereien, die sich darüber hinaus als direktes Hintergehen der demokratischen Grundausrichtung Deutschlands erweisen und als Zersetzung des europäischen Einigungsgedankens bereits drastische Auswirkungen zeitigen.
Unter dem Deckmantel „christlicher“ und europäischer Werte wird weder Europa klar definiert, noch wird Deutschland nach dem Krieg und der erfolgten Wiedervereinigung völkerrechtlich korrekt in der Weltgemeinschaft verankert.
In vasallenhafter Abhängigkeit von den USA folgt man stattdessen Feindbildern und pflegt diplomatische Kumpaneien mit Despoten und Terroristen, die man durch kapitalistische Profitgier in die die Welt bedrohende Gefährlichkeit erst gehievt hat.
Religionswahn, entsprechender Börsenwahn und ebenso gearteter Klimawahn überfordern offensichtlich wesentliche Teile der Menschheit, sodass es nicht verwundern kann, wie tatsächlich von der Rolle die Politik ist.
Bei einem wirklichen Ende der CDU werden sogenannte Populisten eher den gesellschaftlichen Rückschritt bewerkstelligen als demokratisch-freiheitliche Ideale hochhalten. Das Gängeln jedes einzelnen Bürgers durch undemokratisch begründete Vorschriften bis in die privateste Kleinigkeit hat überdies grünbraune Wurzeln, die in allen Parteien gedeihen.

Die Flüchtlinge, die nach Europa und speziell Deutschland streben, verifizieren gar nicht, dass sie in die reichen Länder drängen, die für ihre heimatlichen Notsituationen wesentlich verantwortlich, ja sogar Verursacher sind.
Das aber versucht man ja auch der deutschen Bevölkerung nicht so ganz bewusst werden zu lassen.

Eine Kanzlerin, die von heute auf morgen eine völlig unausgegorene „Energiewende“ hinlegt, hat keine Strategie, sie hat keinen Plan, wahrscheinlich auch keine Ahnung, aber sie ist besessen vom Machttrieb, dem die anderen Parteien bisher nicht gewachsen sind.
Es bräuchte ganz neue Gesichter in allen Parteien.


Redaktioneller Hinweis:
Der kursiv gekennzeichnete Textteil erschien auch als mein Kommentar bei
zu dem Beitrag „CDU – Die dekonstruierte Partei“ von Christoph Lemmer 


 

Dienstag, 6. September 2016

Deutschland geht baden, und zwar nach „kompetenten“ Regeln

Foto: rw   Schrifttafel am Ufer des Kölpinsees (Loddin-Kölpinsee) auf Usedom


Man lächele nicht voreilig.

Die geballte Kompetenz von Soziologen, Psychologen, Unternehmensberatern, Coaches, grün eingefärbten Rundum-Politikern, selbsternannten Klima-Gurus, Ärzten und Apothekern, die man „fragen“ sollte zur juristischen Absicherung, schreiben heute dem Normalbürger alles, aber auch alles bis in die intimste Privatsphäre in ähnlich dreister Anmaßung vor.

Und diese Verkünder der erweiterten, „nachhaltigen“ Weisheiten, Kirchen gleich mit eingeschlossen, setzen niemals am vierten Tag aus.







Montag, 5. September 2016

Sequenzen von Skepsis (246)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3121
Die Nacht war geruhsam, und der Tag mag gelassen kommen.

3122
Es sind zu unterscheiden die wissenschaftlich seriösen Wetterfrösche von den indoktrinierten Klimaunken.

3123
Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, die anderen, die er auch „erschaffen“ hat, lässt er schuften, darben und impft sie mit Zwist. Der „Herr“ muss Langeweile haben.

3124
Irrlehrer, Wunderdoktor, Falschmünzer, Rechtsverdreher; alles in allem: Politiker.

3125
Alles, was mit Gottesdienst beginnt, fliegt hoch, ehe es laufen kann.

3126
Zwischen Einsamkeit und pfleglicher Partnerschaft säen sich Unkräuter des Missverstehens.

3127
Sich vorausschauend zu verhalten, bleibt der Intelligenz vorbehalten.

3128
Frei nach Henry Kissinger, einem ehemaligen jüdisch-deutschen amerikanischen Außenminister, definiert sich Amerika als Staat ohne dauerhafte Freunde oder Feinde, aber als ausgestattet mit Interessen.
Für Machtmenschen sicherlich das Land der unbegrenzten Niedertracht. Die Welt weiß davon ein Lied zu singen.

3129
Der geistige Tod nimmt oft ganz andere Pfade als der körperliche. Gemeinsam ist ihnen die Absolutheit.

3130
Was in jungen Jahren überschwänglich übertüncht wurde, enttarnt sich alternd gnadenlos.

3131
Gib mit Zeit – nicht erzwungenermaßen deine – gewähre mir meine.

3132
Wie schnell, mein Freund, so plötzlich befreien dich Naturgewalten aus deiner gelangweilten Interessenlosigkeit und aus deinen virtuosen virtuellen Selbsttäuschungen. Dann geht es zur Sache!

3133
Jeder diplomatische Handschlag mit einem Despoten oder Mörder wertet den Verbrecher auf, stärkt und etabliert das Unrecht.

3134
In Italien bebte wieder einmal die Erde und in verzweifelter Trauer singen sie „Halleluja“ – erschütternd.

3135
In Menschenmassen ruht vernichtendes Gewaltpotenzial, das durch Brandstifter leichtfertig gezündet werden kann, auch zum wiederholten Male, denn je voluminöser der „Mainstream“, desto minimalistischer der Verstand.

3136
Und so vegetieren die altüberkommenen Kulturen jede in ihrer Scheinwelt. Eine realistische Kultur ist nicht in Sicht.

3137
Heiligsprechung. – Nichts spricht dafür; alles daran spricht für sich!



© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 

 

Samstag, 3. September 2016

Petition Meinungsfreiheit in der Türkei

Auch auf die Gefahr hin, dass immer mehr Petitionen zu allen möglichen Problemen formuliert werden und somit ein einschläfernder „Massendefekt“ entsteht, unterstütze ich gerne aus meiner noch sicheren Situation in einem noch weitgehend demokratisch geprägten Land Initiativen, die sich gegen jede Beschneidung der Menschenrechte und besonders gegen die Unterdrückung des freien Wortes erheben.

Was sich zur Zeit in der Türkei in diktatorischer Beseitigung der Demokratie abspielt, vom „Westen“ geduldet und darüber hinaus in kapitalistischen Interessen verschachert, zerstört nicht nur die demokratische Basis in der Türkei, sondern blamiert die gesamte aufgeklärte Intelligenz weltweit.

Ich habe die Petition „Frau Merkel, Herr Juncker: Fordern Sie Meinungsfreiheit in der Türkei! #FreeWordsTurkey” unterschrieben.

So Sie, verehrte Freunde, in einem relativ freien Land leben, steht es Ihnen naturgemäß völlig frei, sich der Petition und ähnlichen anzuschließen.
Wer weiß, wie lange noch.

Hier geht es zur Petition:

Raymond Walden 



Donnerstag, 1. September 2016

Sequenzen von Skepsis (245)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3105
Immanuel Kant war bekannt als Pedant. Manche sehen darin das Unterpfand für seinen brillanten Verstand. Aufklärung jedoch gibt sich tatsächlich nonchalant.

3106
Liebe und Eifersucht schließen einander aus.

3107
Fleißig asexuell, durch Leere beladen, vom Leben verladen.

3108
Böses erleiden, Böses tun, Reue empfinden, Gutes tun, enttäuscht werden, Hinwendung zum Irrealen, Intensivierung des Kreislaufs: Tragik des Interimsmenschen in seinem Status zwischen Tier und Mensch, in seiner embryonalen Denkunfähigkeit.

3109
Es ist nicht die Atombombe, nicht die Granate, das Gewehr, das Messer, nicht die Waffe, sondern der Mensch, präziser: der Unmensch.

3110
Wünsche treiben uns an. Man sollte sich vergegenwärtigen, woher sie kommen und wohin sie führen.

3111
Beständiges Wegschauen meint keineswegs Pragmatismus, sondern Unaufrichtigkeit, Ignoranz oder Gleichgültigkeit.

3112
Im Nachhinein weiß ich, was mich während der Kindheit immer wieder unangenehm und ahnungsvoll verunsicherte: Das Kindische der Erwachsenen, bei jeder Gelegenheit.

3113
Sich Weltbilder zu malen, statt die Realität auf- und wahrzunehmen, führt in den Krieg der Werte. Der grässlichste Unwert an sich.

3114
Das uneigentlich kommunistische China erstickt wortwörtlich am Kapitalismus, Russland besäuft sich daran.

3115
Ich konnte nichts verändern, nur mich. So verwarf ich Naivität, übte skeptische Wachsamkeit und ging auf Distanz,  ich nehme Abstand und Zeit für Neues.

3116
Sie sitzen an üppigen Tafeln und werfen ein paar Krümel auch schon einmal nach Afrika. Sogar ihre Hunde und Katzen speisen ausgesucht Erlesenes.

3117
Christlicher Kapitalismus – eine einzige Blüte! Satter Betrug am Hunger, endloses Blutvergießen. Auferstehung ist überfällig.

3118
Der hoffnungsfrohe Mensch, woher nimmt er Zuversicht, wenn nicht aus sich selbst!

3119
Geld regiert nicht die Welt, es ist Mittel zum Zweck.
Dummheit füllt die Konten, Dummheit nennt sich Gott.

3120
Hat die Politik die Massen verführt und fest im Griff, beginnt das Werk der Kontrolleure, die außer Kontrolle geraten.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de