Freitag, 12. Juni 2015

Analoge Meditation


Ausgeschlafen bin ich, steh’ jetzt auf,
mache alle Sinne auf.
Wahrheit, auf dich baue ich,
lass’ mich, dir ergeben dich erstrebend,
bitte nicht im Stich.


Ich bin klein, von Anfang an belogen,
doch die mich beugten,
waren selber schon betrogen,
noch ehe sie mich zeugten.


Niedlich, niedlich, niedlich,
niedlich ist kein Herr.
Unaussprechlich friedlich, friedlich ist kaum er.
Er, der nie begonnen,
er, der nimmer war,
der nicht ist und spaltet;
ein Trugbild sonderbar.


Komm, o Hunger, sei mein Gast
und nimm reichlich,
was du als Mensch verdienet hast.


Mensch, du bist wohl würdig,
dass du Schutz findest unter einem Dach,
aber sie missachten dich mit falschen Worten,
denn ihr Verstand ist nicht gesund.


Kultivierter Mensch, wir loben dich,
Demütiger, wir preisen deine Stärke,
vor dir neigt die Würde sich
und bewundert deine Werke.
Wie du wirkst in unaufgeklärter Zeit,
trägst du die Hoffnung aller Menschlichkeit.


Gegrüßet seist du, freier Geist,
voll der Klugheit,
die Hoffnung ist mit dir,
du bist erkoren unter den Menschen,
und erlesen wird die Frucht deines Sinnens sein:
Emanzipation und Frieden.
Kausaler Geist der Ehrlichkeit,
öffne unseren Verstand und unsere Herzen
zu gegenseitiger Achtung der Wirklichkeit
und erlöse uns vom tödlichen Wunderglauben,
von ersponnenen Belohungen im toten Jenseits.
Denn wir lebten heute und jetzt
in Freude, auch in Seligkeit,
würdig unserer Sterblichkeit,
folgten wir nicht seit Menschengedenken schon
einer Menschen verachtenden Indoktrination.


Lebet in ehrlichem Bemühen
und kommet zu euch,
damit Frieden einkehre,
wo ihr bisher Chaos schafft!

Im Namen der Natur, des Menschen
und des kosmonomischen Seins der Welt. 



Donnerstag, 11. Juni 2015

Die ganze Welt in einer Bibliothek



INTERCULTURAL HORIZONS: "BIBLIOTHECA UNIVERSALIS"




 

 I.Libros publicados. Published books
 
     2014  

1. Niza Todaro (Uruguay), “Siempre existirá un mañana”

2. Donald Adamson (Finland), “Histories and Happenings”
3. Antonio Arroyo (Spain), “Subirse a la luz”
4. Isa Guerra (Spain), “Fragmentos de un mar de estío”
5. Luís Ángel Marín Ibáñez (Spain), “Fantasía en do mayor / Fantezie în do major”
6. Douglas Lipton (United Kingdom), “Lost Sister”
7. Katherine Gallagher (United Kingdom), “The Year of the Tree”
8. Calogero Restivo (Italy), “Oltre l’orizzonte. Dincolo de orizont”
9. Martin Bates (United Kingdom), “The Spring of the Poet”
10. Andrés Morales (Chile), “Poemas escogidos”
11. Paul Sutherland (Canada-United Kingdom), “A Sufi Novice in Shaykh Effendi’s Realm”
12. Félix Martín Arencibia (Spain), “Muestrario de esperanzas ciertas”
13. Neil Leadbeater (Scotland), “The Fragility of Moths”
14. Mike Bannister (United Kingdom), “The Green Man”
 
      2015

15. Alex Kudera (United States), “Over Fifty Billion Kafkas Served” (first edition)

16. Juana Castillo (Spain), “Zarzuela literaria”
17. Raymond Walden (Germany), “Die Fallstricke des Interimsmenschen”
18. Carmen Troncoso (Chile), “Al Sur de las Mariposas”
19. Martin Sosa Cameron (Argentina), “Interior del sueño”
20. Natália Canais (Portugal), “Moldura de saudade”
21. Rocío Espinosa Herrera (Spain), “Glosario de versos”
22. Rosario Valcárcel (Spain), “Himno a la vida”
23. Anna Rossell (Spain), “Alma escarchada”
24. Luís Benitez (Argentina), “El poema de hierro”
25. Morelle Smith (Scoland), “The Definition of Happiness”
26. Sonia Kilvington (Cyprus), "Dangerous Love"
27. Luís Ángel Marín Ibáñez (Spain), “Fantasía en do mayor / Fantasy in C Major”
28. Theodoro Elssaca (Chile), “Santiago bajo cero”
29. Carla Delmiglio (Italy), “Prima delle parole”
30. Anne Stewart (United Kingdom ), “Only Here till Friday”
31. Sally Evans (Scotland), “The Grecian Urn”
32. Claudio Sottocornola (Italy), “Fin de siècle”
33. Aquiles García Brito (Spain), “El Vendedor de caracoles”
34. Ettore Fobo (Italy), “Musiche per l’oblio”
35. Jean Taillabresse (France), “Nouvelles du pays natal”
36. Carlos V. Gutíerrez (Uruguay), “Olas del alma”



     II.En preparación. In progress

37. Donald Riggs (United States), “Made of Words”
38. Ezra de Haan (Netherlands), “Do You See the Wind in the Grass”
39. Burt Rashbaum (United States), “Blue Pedals”
40. Valerie Fox (United States), “Reading Apollinaire”
41. Astrid Fugellie (Chile), “Los Círculos”
42. Alex Kudera (United States), “Over Fifty Billion Kafkas Served” (second edition)
43. Masud Khan (Canada-Bangladesh), “Carnival Time and Other Poems”
44. Albert Hagenaars (Netherlands), “Bleeding Reliefs”
45. Gilvaldo Quinzeiro (Brazil), “Os Axiomas de São Pedro”
46. Michela Zanarella (Italy), “Coincidenze d’immenso”
47. Dante Gatto (Brazil), “A Ferida e outros poemas”
48. Luís Ángel Marín Ibáñez (Spain), “Fantasía en do mayor/Fantaisie en ut majeur”
49. Calogero Restivo (Italy), “Oltre l’orizzonte. Over the Horizon”
50. Martin Sosa Cameron (Argentina), “Relatos de Córdoba”
51. Matthias Erdbeer (Germany), “Essays”
52. Carmen Troncoso (Chile), “Entrevistas interculturales”

BIBLIOTHECA UNIVERSALIS - ALL THE WORLD IN A LIBRARY



Mit freundlicher Genehmigung der CLH-Redaktion, Daniel Dragomirescu, Bukarest


Donnerstag, 4. Juni 2015

Kapitalistische Ergebenheit


  1. Ich bin dein Arbeitgeber und Zeitnehmer, du sollst kein fremdes Brot essen neben mir.
  2. Es gibt nur eine Wahrheit: Geld.
  3. Dein Leben steht im Dienste des Geldes, unzweifelhaft bis zum Ruin, zum Tod im Namen des Geldes.
  4. Was gesund ist, bestimmt die Börse.
  5. Du sollst konsumieren, wachsen im Verbrauch.
  6. Bist du zu fett, sollst du fasten gemäß der tausendsten Diät der Wirkungslosigkeit.
  7. Orientierung ermöglicht einzig und allein die kapitalistische Presse-Verleger-Clique.
  8. Du sollst ungeschützt immer und überall unter Werbung dem Denken entsagen.
  9. Gedenke aber, dass Schnäppchen-Käufe dein bares Geld bedeuten, vergiss die Not und Unterwerfung der Ausgebeuteten fernab von deinen Konsumtempeln.
  10. Verteidige die Demokratie des Geldes, lasse Waffen liefern, lass’ dich aufhetzen durch saubere Kriegsberichterstattung und Erzeugung von Feindbildern.
  11. Entspanne dich täglich durch mordreiche Unterhaltung auf deinem Flachbildschirm, auf dass dein Hirntod dir unbewusst bleibe.
  12. Du sollst die Reichen beneiden, den Armen zu deiner Anerkennung großzügig gerade noch das Existenzminimum spendieren.
  13. Die Konkurrenz schläft nie, fürchte sie wie auch ungesunde Nahrung, Epidemien und Naturkatastrophen.
  14. Versichere dich gegen alles.
  15. Klage laut und berichte von deinen Wunderheilungen.
  16. Verfluche die Technik und Wissenschaft, deren Vorzüge dich krankmachend strapazieren und bestätige deinen fernöstlichen Spleen.
  17. Bete zu Gott, er ist traditionell mit den Geldgierigen.
  18. Ersatzreligionen verleihen dir prächtige Ahnungslosigkeit. Je weniger du weißt, desto überzeugender klingt deine Klimawahrnehmung, welche du mit der Fukushima-Wende schon teuer bezahlst. Wage keine Kritik gegen Klimapäpste, die immerhin „Geisteswissenschaft“ studierten.
  19. Lebe auf pump, nach dir kommt sowieso nichts mehr.
  20. Lass dich überwachen unbedingt, total, damit du erfährst, wer oder was du bist und nicht sein kannst.
  21. Vertraue dem freien Handel, wie er dir vertraut, wenn er dich kleingedruckt übers Ohr haut.
  22. Das Recht des Stärkeren ist im Kapitalismus kein Thema. Es gilt.
  23. Würdige das bare Geld, mit ihm floriert das Leben wie geschmiert.
  24. Überhäufe deine Kinder mit modischem Tand und Affenliebe zur Entlastung deiner fehlenden tatsächlichen Fürsorge, Liebe und Erziehung.
  25. Zu Risiken und Nebenwirkungen deines Lebens suche Rat bei der Inkompetenz der Schickeria und bei mandatlosen Stiftungen, Veranstaltern von Studien im Trend und Trainern der geistigen und körperlichen Verrenkung.
  26. Nimm trotzdem zur Kenntnis: Ein wirklicher Rechtsstaat deckte solches Leben nicht!


Mittwoch, 3. Juni 2015

Sequenzen von Skepsis (206)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2600
Im Paradies stirbt man nicht, man ist ja schon tot.

2601
Wo Milch und Honig fließen, säuert und klebt es gewaltig.

2602
Milch von homöopathisch behandelten Kühen!
Da ist der Käse im Hirn dahoam.

2603
Macht man aus seinem Essen ein Gesundheitsproblem, wird sich die Krankheit gewiss bald auftischen.

2604
Deutschland schwebt als US-Drohne über Europa.

2605
Im Glanz seines Grauens beseitigt der Kapitalismus jeden demokratischen Fleck auf dem Globus. Diese Freiheit des Handelns diktiert das Geld.

2606
Wo Glauben regiert, hat der Irrtum schon gesiegt.

2607
Charakterbildung steht nicht in den Lehrplänen ideologiehöriger Ausbildung.

2608
In der Weite des Landes wildert Humanität aus und kennt nur ein Ziel: Erweiterung und Abgrenzung der grenzenlosen Provinzialität.

2609
„Gott“ ist die beliebige Vielfalt; eindeutig ist an ihm nichts.

2610
Die Kirche hat „Gott“ geschaffen, je nach Betonung und Lesart.

2611
Philosophie hinterfragt, ergründet und begründet,
Politik verkündet
wider besseres Wissen,
aber im Interesse von Macht und Egomanie.  


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de