Freitag, 21. November 2014

Bundeswehr-Showroom


Wir Dienen Deutschland, „Dienen“ groß geschrieben, sprachlich so daneben wie „Showroom“; offenbar fehlt es deutschen Militärs sogar an fundamentalem Deutsch.
Vielleicht möchte man in dem Etablissement Bundeswehr-Showroom im Herzen Berlins tatsächlich Krieg mit einem Hauch von Show an die junge Generation herantragen.
Zur PR-Eröffnungs-Show der Kriegsministerin an der gedankenlosen Stätte wurden Schülerinnen einer Berliner Schulklasse extra herbeigefahren.
Das erinnert fatal an den Unrechtsstaat, der noch vor nicht so langer Zeit an eben diesem Ort „Friedrichstraße“ die Menschen in unwürdigster Manier bei Ein- und Ausreisen drangsalierte, sie überall willkürlich hin- und herschob.
Den Medienvertretern zum Rekrutierungs-Happening erging es nicht viel freiheitlicher, denn ein Bombenhund der Feldjäger musste vor dem ministeriellen Auftritt erst die PR-Ausrüstungen „abspüren“.
Wie albern und dämlich!

Angesichts von Gegendemonstranten sagt Ursula von der Leyen (CDU): „Es ist wichtig, dass wir die Auseinandersetzung suchen.“

Wie wahr:
Setzen wir uns mit dem Krieg wirklich auseinander, auf den unendlichen Friedhöfen jeglicher Zivilisation, in den aktuellen Trümmerwüsten Syriens, im Irak, im Gaza-Streifen und an so vielen, auch verschwiegenen, Abgründen des gewaltigen Elends, und vergegenwärtigen wir uns endlich, dass kein einziger Krieg je Frieden brachte, lediglich vorübergehende Ruhe durch Siegerdiktat und/oder durch Erschöpfung, durch Massenmord am Humanen!

Welche „Auseinandersetzung“ sucht die deutsche Regierung eigentlich?
Nach dem ministeriellen Statement waren den zahlreichen Journalisten zwei Zusatzfragen gestattet.
Befehl ist Befehl! 

Quelle: Berichterstattung des ZDF, Mathis Feldhoff, 20.11.2014

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