Montag, 22. September 2014

Saisonschluss 2014


Der Wind schläft noch, als der See erwacht, glatt noch das Wasser, der Morgenschrei schwimmender Vögel schallt herüber und findet lebendiges Echo aus den Bäumen am Ufer.
Die Sonne legt alles in warmes Gelb, lässt die feuchten Wiesen glitzern und ermuntert Kaninchen zum Morgenspaziergang. Ein Specht klopft an, mit gemächlichem Flügelschlag krächzt ein Reiher hoch über dem See, in dem sich ein viel ferneres Flugzeug spiegelt, langgezogene Kondensstreifen, und verzögert erst hört man die leisen Triebwerke. Weit geht die Reise, während die verschiedenen Nationalfarben an der Zufahrt zum Strand müde noch, locker im Morgenhauch die Fahnenmasten umschmeicheln.
Irgendwo jenseits der Felder ein langsam verstummendes Auto, Gesprächsfetzen enden jäh, ein Fisch platscht am Schilfrand.
Es durftet nach frischen Brötchen und Kaffee, nicht alle Menschen hier schlafen noch.
Entspannt und urlaubsfriedlich beginnt mein neuer Tag, diesmal am Ratzeburger See, in der kleinen Bucht für Camper und Segler, die zum Örtchen Buchholz zählt.
Ein Flecken Frieden in einer sonst zunehmend ausgespähten und aufgehetzten Menschheit, der man ein falsches Zeugnis von dem aufstempelt, was die Natur und die Rolle des Menschen in ihr sei.

Krieg ist wieder salonfähig in Deutschland, unmodern war er nie, schon gar nicht, als hier vor Jahren ganz in der Nähe die Stacheldrahtgrenze zum kommunistischen Unsinn verlief.
Christen, Juden , Muslime und andere an Schweres Glaubenden werfen wieder ihre scheinheiligen Werte in die Waagschalen wie schon seit jeher.
Nebel legt sich nicht nur über den See, verschleiert die Uferkonturen, Krähen kreuzen kreischend durch die Schwaden, die der aufkommenden Kälte voranwabern.

Noch einmal feiern: Abbaufest, Saisonschluss. 
Mit heiterer Leichtigkeit überwintern dann die Hoffnungen auf den nächsten Saisonbeginn da, wo die Natur authentisch das Leben inspiriert, die Menschen freundlich stimmt.

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