Montag, 30. September 2013

Sequenzen von Skepsis (150)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1900
Die kapitalistische Klassenmedizin spottet jeder Hygiene.

1901
Kleidung tarnt verräterisch.

1902
In kriegerischem Denken beschädigt und gefangen, gelingt kein Frieden.

1903
Gewaltlosigkeit ruht im Frieden, zumeist aber in Frieden.

1904
Glauben fesselt, Wissen befreit.

1905
Ein Anfang wäre die Aufstockung des Etats für Friedensforschung auf die Höhe der Rüstungsausgaben.

1906
Um sich freiheitlich zu orientieren, muss man ausgeschlafen haben.

1907
Pressekonzentrationen erzeugen Druck, der dem wissenden Leser – nur ihm – einen Eindruck von dem verschafft, was nicht ausgedrückt werden soll. Freiheit wird erpresst und unterdrückt.

1908
Verzicht auf Menschenrechte zugunsten von Handelsbilanzen kennzeichnet den dekadenten Interimsmenschen, der in Scheinheiligkeit darauf verweist: "Wenn wir es nicht tun, übernehmen andere das Verbrechen.“

1909
Zwei Phänomene gab es nicht auf dem Planeten, ehe der Mensch auftrat: Dummheit und Gott.

1910
Kosmonomische Gedankenspuren kommen beim Massenmenschen quasi nur in homöopathischer Verdünnung vor, können also den Zeitgeist nicht heilen.

1911
Den Prinzipien der Gewaltfreiheit folgend, wird Toleranz häufig zum Rückzug zur Vermeidung von Konflikten. Von Aufgabe der eigenen Position kann nicht die Rede sein.

1912
Wer betet, ist faktisch sprachlos.

1913
Das Sein hinterfragt die Welt,
wer nicht ist, fragt nicht.
Glauben mag ihn entrückt entwirklichen.

1914
In jeder Blüte scheint die Sonne, in jeder Frucht werden Licht und Wärme lebendig.
Im Respekt vor dem Leben veredelt sich der Mensch.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com


Samstag, 28. September 2013

Kosmonomisch nicht zu beeinflussen


Die Himmel rühmen nicht;
sie verzaubern und stellen Rätsel,
und der schwerwiegendsten eines hinterfragt den Menschen,
jenen Schwärmer von Ewigkeit,
mit deren Wahn er das sowieso kurze Leben leidvoll anreichert
und vorzeitig auslöscht.
Man sucht vergeblich den menschlichen Geist,
denn es gibt keine Geister.
Was wäre denn „menschlich“?

Der Irrtum? Die Gedankenlosigkeit?
Eitelkeit vielleicht, Egoismus, Mitleid,
Profitsucht und Machtstreben,
Gewalt und mordender Krieg?
Die Übervorteilung schlechthin – sogar und letztendlich
in karitativer Hinwendung!

Tierische Automatismen beherrschen den Menschen; für Nahrung und Ansehen frisst er jedem Dompteur aus der Hand, sei es ein Pope, Diktator, Kapitalist, Scharlatan oder die öffentliche Meinung.
So unterliegt ausnahmslos jede technische und wissenschaftliche Errungenschaft sogleich auch dem Missbrauch – nicht aus sich heraus, sondern in der Verblendung des Menschen, in seiner egoistischen Unersättlichkeit, die in ihrer vorgegebenen Dummheit zu keiner überregionalen Konzeptentwicklung fähig ist:
Patriotismus gilt etwas.
Patriotismus in seiner religiösen Entgeistigung wie in der ideologischen Zudröhnung, beide bis in die tödliche Konsequenz für Einzelne und für ganze Völker.

Dieser Mensch als auch evolutionäres Produkt kann kurzfristig keine Änderungen vollziehen.
Sein verschleiertes, beschnittenes, tabuisiertes, doppelmoralisches und ausbeuterisches Sexualverhalten basiert auf Jahrtausende alten Zwängen und Neurosen, die in Verbindung mit jenseitigen  Belohnungen und Strafen den menschlichen Verstand mehrheitlich noch für viele Generationen blockieren.

Damit kehren wir zurück zum Begriff „menschlich“, zunächst reduziert auf die Abgrenzung gegenüber der anderen belebten Natur.
Im kosmonomischen Sinne erfährt „menschlich“ eine ethische und moralische Aufwertung als freiheitliche, emanzipierte Achtung des menschlichen Individuums innerhalb einer Menschheit, die sich Dank verstandesmäßiger Einsichten auf eine Gesellschaftsordnung der Leidmilderung, Leidverhinderung, solidarischer Lebenssicherung und individueller Lebenslust verständigt.
Dementsprechend  bezeichnet die Kosmonomie die bisherige Menschheit als Interimsmenschen, die sich noch nicht zum Menschen im eigentlichen Sinne entwickeln konnten.
Eine so deutliche Beurteilung setzt voraus, dass es bereits Menschen gibt, die unabhängig von Region und Religion die Menschheit als wahre Humanitas verinnerlichen.
Das heißt auch, dass die kosmonomische Philosophie einen Weg und keinesfalls den einzigen Weg zu solchem Menschenbild darstellt.

Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa und darüber hinaus weltweit stellt man fest, dass sich der Interimsmensch unverändert weiterhin manifestiert: Separationstendenzen zur Kleinstaaterei, erstarkende Nationalismen, aufklaffende Unterschiede zwischen Arm und Reich, militärische Verstrickungen, Rückwendungen zu prüdem, spießigem Konservatismus, Hinwendung zu Klima- und anderen Irrlehren, ideologisch ausgerichtete Bildungssysteme und eine breite Medienlandschaft mit gleichgepoltem, objektiv ansteigendem Verblödungsfaktor erschweren zunehmend klare Regierungsverhältnisse.
Die Konzeptionslosigkeit verwaltet sich selbst und ergeht sich aktualisierend in fatalen Aktionismen der opportunen Inkompetenz und in Unwilligkeit wie Unfähigkeit zu wirklichem Fortschritt.

Alles geschieht weitab entfernt von kosmonomischem Verständnis, ist durch ein solches auch nicht zu beeinflussen, denn es gibt viel zu wenige konsequent denkende, freiheitliche Menschen, und die vereinzelt aufkommenden Protagonisten verfügen über keine effektiven Vernetzungen.
Auch diverse „freigeistige“ Gruppierungen und Atheisten-Vereinigungen erlangen kaum gesellschaftliche Bedeutung, unterliegen sie doch einer mitunter eigentümlichen Vereinsmeierei, die einem eher engen Denkschema folgt.
Kosmonomie in ihrer gemäß dem Kosmonomischen Manifest breit angelegten Vision eines gereiften Menschen stellt auch für die zumeist nur auf Antireligiosität  fixierten Abweichler eine Überforderung dar.
Die Zeit ist lange noch nicht reif, Kosmonomie lediglich eine Philosophie zur Selbstfindung und zur Abgrenzung im Meer des täglichen und opportunen Wahnsinns.


Donnerstag, 12. September 2013

Sequenzen von Skepsis (149)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1886
Am Spieß der Gesellschaft rotieren und rösten wie die Traditionalisten die meisten modernen Gutmenschen.

1887
Beobachte dich genau, dass du dich nicht selbst gefangen nimmst.

1888
Sie küssen Pokale, Medaillen, Fahnen, Kreuze, Ringe, Heiligen-Puppen, Kruzifixe und Altäre; sie tanzen ideologisch gedopt um das goldene Kalb.

1889
Machen wir uns nichts vor: Daten, die auf der Datenautobahn verkehren, werden gelesen, ohne Limit.

1890
Spießigkeit ist nicht stichhaltig, sie erdrückt.

1891
Ein echtes Zuhause kennt auch die absolute Stille; nur der Herzschlag spricht.

1892
Neigungen bestimmen Aufstieg und Fall.

1893
Das Leben ist so ein universales Geheimnis, dass sich vernünftigerweise ein „Geheimnis des Glaubens“ ad absurdum führt.

1894
Als Rentner und Pensionär hat man mit seinem Alter die Freiheit erkauft, die einen zunehmend gefangen setzt.

1895
Eine vernünftige Ehe? – Viel zu oft nicht einmal eine Vernunftehe.

1896
Weihwasser wäscht Gehirne.

1897
Die archaisch ideologisierte Menschheit verweilt viel weiter hinter dem Mond als der tatsächliche Erdabstand aussagt.

1898
Wunder sind real: Das Universum und in ihm das Leben.
Von Göttern keine Spur.

1899
Auch im hohen Haus sitzt auf jedem Sessel ein Hintern; diplomatisch ausgedrückt.



Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

 

Montag, 9. September 2013

"Theoretisch richtig"


Mit einem jüngeren, sympathischen Bundestagsabgeordneten kam ich in diesen Tagen der Parteienpräsentationen auf den Straßen des deutschen Bundestagswahlkampfes ins Gespräch.
„Zwei Fragen“, sagte ich „habe ich an Sie persönlich, und ich bitte Sie um Ihre eigene Antwort – nicht um Standardsätze, die in allen Medien erscheinen.

1. Wie gehen Sie in Ihrem ureigenen Friedensverständnis damit um, dass Deutschland der drittgrößte Waffenlieferant der Welt ist?“
Antwort:
„Ich habe nie über Waffenlieferungen abgestimmt. Das geschieht nicht im Parlament, sondern in geheimen Gremien.“

"2. Wir haben in Deutschland keine Verfassung, sondern ein Grundgesetz mit dem Auftrag (Artikel 146), eine Verfassung in freier Selbstbestimmung des Volkes zu verabschieden. Warum kümmert sich keine Partei um diesen Auftrag?“
Antwort:
„Das regelt der 2+4 Vertrag, da besteht kein Bedarf, das Thema ist nicht aktuell.“
„Nicht aktuell, weil es durch Steuerung nicht in den Medien erscheint?“

„Ihre Kritiken sind beide theoretisch richtig.“
„Aber nicht umsetzbar?“
„Ja, es gibt Themen, die nicht zu diskutieren sind. Ich nenne nur den Staat Israel.“

„Können Sie verstehen, dass ich keine Partei wählen kann, die Rüstungslieferungen und Kriege befürwortet und sich nicht um eine Verfassung kümmert?“
„Dann können Sie keine Partei wählen!“
„Das ist richtig.“

Und ich füge hier hinzu: Ganz real!


Mittwoch, 4. September 2013

Soldiers of the World!


An actual and special dedication to President Obama and President Hollande.
Compliments to the British Parliament stopping Primeminister Cameron’s war purposes!


 
Soldiers of the World!
You are detached to murder and to die
by  senseless commanders of egoistic interests.
Senseless is your drill, so senseless your fight
which is set ablaze by mendacious propaganda,
based on secret services of immorality,
enslaved to the war industry,
taken in by stereotypes,
seduced by truth twisting politics,
by politicians of the reprehensible posture.

Because there is not one sensible
and not at all a justified war!
War is underscoring the bloody and final notice of mankind.
For the benefit of barbarism.
But barbarism is depending on two causes, only: Ideology and stupidity.
Enlightenment and an equivalent education are creating values by contrast.

Soldiers of the world!
After your death you’ll be honored – despite equal ‘performances of the duty’ – as “heroes” or you’ll be blamed as “criminals”,
your enforced exodus like that of your ‘enemies’ will be regarded as kitschy bravery or mass murder.
And this is supposed to be a sense of life?
Destruction and suffering!
Endless – again and again – following always the same remaining, higher nonsense.

Humans all over the world!
Refuse to cooperate,
wherever you can,
with war, with all its preparations
and the lies which always precede.
You can see through them as a human who is struggling honestly for his freedom and is keeping it carefully.
Right now!


Dienstag, 3. September 2013

Sequenzen von Skepsis (148)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1874
Jede Schönheit hat eine weniger anmutende innere Struktur, die aber faszinierend funktioniert.

1875
Kirchen stellen die abstoßendsten Skelett- und Blutorgien dar.

1876
Im Meer solcher Menschen kann ich nur untergehen oder mich an ein ganz einsames Ufer retten.

1877
Das Belügen der Natur schädigt immer den Lügner, trifft ihn sogar tödlich.

1878
Wer Zwietracht sät, kann nicht auf Eintracht hoffen, nicht einmal mit sich selbst.

1879
Es geht nicht darum, alles besser zu wissen, sondern Fehler zu erkennen, sie nicht zu beschönigen und sich um Korrekturen zu bemühen.

1880
Höre ich von ideologisierten Wissenschaftlern, dass sie Meeresstände für das Jahr 4000 prognostizieren – und sie werden ernstgenommen – so schreibe ich offensichtlich für diese Generationen der Zukunft, falls die aktuellen Wasserköpfe nicht schon wesentlich eher die Menschheit wegspülen.

1881
Unter globaler Betrachtung lebe ich in einer Zelle der Freiheit, klein und durch Gewöhnungen, Beschränkungen und Tabus eingeengt. Ich hinterlasse Spuren beim Ausbruch, doch wer kann, wer will sie lesen, ihnen gar folgen?
So trete ich hinaus in eine einsame Leere als nüchterne Herausforderung zur unvoreingenommenen Lebensergründung ohne Prophetie und Infantilität.

1882
Immer wieder aufschlussreich erfährt der individuell Reisende besonders auch sich selbst.

1883
Das weltweite Glauben an das Unsinnigste verhindert bisher die Menschwerdung. Doch die Evolution korrigiert sich.

1884
Wind und Sonne werden ideologisch verstromt, Naturgesetze vernachlässigend und missachtend. Das kommt teuer zu stehen.

1885
Vieles verdanken liebevoll sorgende Eltern ihren Kindern.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Sonntag, 1. September 2013

Soldaten der Welt!


Zum Morden und Sterben seid ihr abkommandiert
von sinnlosen Befehlshabern egoistischer Interessen.
Sinnlos euer Drill, so sinnlos euer Kampf,
entfacht mit der Lüge Propaganda,
begründet auf Geheimdiensten der Unmoral,
versklavt an die Rüstungsindustrie,
Feindbildern aufgesessen,
verführt durch die Wahrheit verdrehende Politik,
durch Politiker von der verwerflichen Positur.

Denn es gibt keinen einzigen sinnvollen
und schon gar nicht gerechten Krieg!
Krieg unterstreicht blutig und endgültig die Aufkündigung des Menschseins.
Zugunsten der Barbarei.
Sie aber stützt sich auf lediglich zwei Ursachen: Ideologie und Dummheit.
Aufklärung und ihr entsprechende Bildung setzen Werte dagegen.

Soldaten der Welt!
Nach eurem Tod ehrt man euch als „Helden“
oder tadelt euch trotz gleicher „Pflichterfüllung“ als „Verbrecher“,
verkitscht euren erzwungenen Exodus wie auch den eurer „Feinde“
zur Tapferkeit oder zum Massenmord.
Das soll ein Sinn des Lebens sein?
Endlos – immer wieder – höherem, gleichbleibendem Unsinn folgend:
Zerstörung und Leid.

Menschen in aller Welt!
Verweigert euch, wo immer ihr könnt, dem Krieg,
all seinen Vorbereitungen und den stets vorausgehenden Lügen.
Man kann sie durchschauen
als Mensch, der ehrlich um seine Freiheit ringt
und sie sorgsam hütet.
Jetzt!

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Rückblick  auf den heutigen Tag genau, 01.09.
vor 5 Jahren; Archiv September 2008: Bertelsmannstiftung hat (k)ein politisches Mandat?
vor 4 Jahren; Archiv September 2009: Es wird Herbst
vor 2 Jahren; Archiv September 2011: In Libyen verliert die Demokratie