Montag, 27. August 2012

Sequenzen von Skepsis (113)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1465
Es liegt nicht in der Absicht des Systems, reine Nachrichten zu übermitteln, sondern Inhalte zu manipulieren und sie zu streuen. So erzeugt man Systemtreue auf der Basis von Gutgläubigkeit, Gedankenlosigkeit einerseits und mit dem Spiel von Angsterzeugung und Verunsicherung andererseits.

1466
Die Masse ist anonym und im weitesten Sinne nicht einmal schuldfähig. – Schwarze Schafe ausgenommen.

1467
Der Massenmensch ist nicht mein Adressat. Seine leichtgläubige Wahrnehmung weiß kaum etwas, denn er verdrängt und lebt unter Wissensverweigerung.

1468
Staaten, die sich einzäunen und ummauern, gestehen vorder- und hintergründig ihr menschliches Versagen aus eigener Schwäche.

1469
Abschalten meint nicht ausschalten, vielmehr beruhigende Distanz, entspannte Abwesenheit, um sich bei passender Gelegenheit selbst bestimmt wieder einzuschalten.

1470
Der Dummheit unterliegen wir alle, der Unterschied besteht im „Wie oft?“.

1471
Dummheit als Schimpfwort zu verwenden, wird schnell zum Bumerang.

1472
Jede Ideologie kreist um sich selbst,
kehrt zurück zu ihrem Ursprung,
zur Idiotie.

1473
„Im Gleichschritt, marsch!“
Zum Morden befohlen,
zum Sterben verpflichtet.

1474
Als Pazifist erschlage ich alle eure Kriegsargumente.
Ihr aber seid in der Überzahl und so weiter ... .

1475
Beim Stillstehen kneift der Militär den Hintern zusammen.
Ist das nicht rührend?
Bald merkt das auch der Kommandeur und brüllt:
„Rührt euch!“

1476
Die Füße im Knobelbecher,
auf den Schultern Pickel und Warzen,
das Gehirn stahlhelmisch verhütet,
die Persönlichkeit im Eimer,
so schießt der Militär durch die Welt.

1477
Der Militär paradiert auch als Weib.

1478
Ziel der philosophischen Hinterfragung ist eine Antwort, nicht die Antwort.




Mittwoch, 22. August 2012

Sequenzen von Skepsis (112)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1452
Ein Herz zu berühren, ist ein tiefes geheimnisvolles Glück,
Herzen zu erobern, erzeugt Euphorie und dennoch Oberflächlichkeit,
vielleicht auch modische Eitelkeit.

1453
Während ich über die intensive Gestaltung meines Lebens nachdenke, zerrinnt mir die Zeit wie Sand durch die Hände, zerfließt wie sonniger Wein aus einem zerbrochenen Glas.

1454
Hektik als totalitäres System zieht Trennlinien, errichtet Mauern und spannt Stacheldrähte, kappt Verbindungen.

1455
Wie Kommunismus, Kapitalismus, Faschismus und jegliche Diktatur widerlegt sich jedes Gottes-System auf schmerzlichste Weise selbst.
Die Frucht menschlicher Güte wird nicht erkannt.

1456
Lobe dein Kind immer wieder.
Zeige ihm deine Liebe,
indem du ihm Grenzen aufzeigst,
damit es nicht andere unfreundlich tun.

1457
Der tatenfrohe Morgen deckt sich auf, erfrischt sich und tritt in den Tag ein.
Der angeschlagene Morgen vergräbt sich in sein Kissen und steigt aus dem Tag aus.
So rollt der Zug der Jahre, auch versäumte Tage zählen.

1458
Täglich in Arbeit zu versinken, entwirft die Pläne der Gleichgültigkeit, die Sackgassen der Teilnahmslosigkeit.

1459
„Mit allen modernen Mitteln bauen sie in der Nachbarschaft ein Altenheim aus Stahlbeton – und hoffentlich aus Einfühlsamkeit“, denke ich und schaue von einem Balkon aus den kräftigen Arbeitern mit freiem Oberkörper in der sommerlichen Morgensonne zu. – Ich bin jetzt 66. Düsseldorf, im Juli 2012.
Meine Eltern starben in ähnlichen Anlagen der Fürsorglichkeit, die ja unweigerlich ein persönliches Ende bedeutet.

1460
In seiner beängstigenden, auch gewaltsamen Ratlosigkeit erschafft der Interimsmensch seinen Gott und damit sich selbst in seiner Erlösungsbedürftigkeit, die nichts anderes meint, als die Notwendigkeit der Ablösung durch aufgeklärte und verbindliche Humanitas.

1461
Wer gegen den Strom schwimmt, muss mit viel Treibholz und manchem Unrat rechnen.

1462
Der tierische, biologisch sinnvolle Trieb, stets zu wachen und zu kämpfen, futterneidisch zu agieren, muss durch den Menschen in seinem aufgeklärten Selbstverständnis sublimiert, das heißt veredelt werden.

1463
Spiegelbilder und Fotos verdeutlichen und dokumentieren, was dennoch der interpretierenden Betrachtung unterliegt.

1464
Die Freiheit der Beweglichkeit ruht auf der Möglichkeit des Verweilens wann und wo immer.


*****


Sonntag, 19. August 2012

America Is No Longer A Democracy


John Tischer, USA/Mexico

 Two of the most important principles that protected the American people from their own government have been repealed. Posse Comitatus was implemented after the American Civil war. It stated that US troops could never be used against it's citizens. That's been repealed. Also Habius Corpus, which prohibited citizens being held indefinitely without trial has been repealed.

So, now the army can come into American homes and arrest anyone and hold them indefinitely without a reason. Sounds like anything in history?

The USA has become a dictatorship of the oligarchs, the elite. The American people have been brainwashed by materialism, by sensationalism in the media....by a media that does not report the news, (so it's not independent the way the media is supposed to be in a democracy as a check on government). 

Oh yes, and don't forget the drugs Americans take to deal with the anxieties created by their own government. So the people are  anaesthetised  on top of everything. Add to that the fact that everywhere in the country the police are being trained in warfare, that internment camps have already been built around the country, that the rape of the economy by the banksters has gone unpunished, and you begin to see where the USA is heading.....and it's almost there.


John Tischer is an American poet and writer and also a contributor of “Contemporary Literary Horizon”, living in Mexico.

John Tischer ist ein amerikanischer Dichter und Schriftsteller, auch Autor des
„Contemporary Literary Horizon“ Magazins. Er lebt in Mexiko.


Amerika ist keine Demokratie mehr

Zwei der wichtigsten Prinzipien, die das amerikanische Volk vor der eigenen Regierung schützten, wurden aufgegeben. Posse Comitatus wurde nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in Kraft gesetzt. Es besagte, dass das US-Militär niemals gegen eigene Bürger eingesetzt werden durfte. Das ist inzwischen aufgehoben. Auch Habius Corpus, das verbot, Bürger unbegrenzt und ohne Gerichtsverfahren gefangen zu halten, wurde abgeschafft.
So kann jetzt die Armee grundlos in amerikanische Häuser eindringen und beliebige Personen verhaften und unbeschränkt einsperren.
Klingt wie vieles in der Historie?

Die USA wurden zur Diktatur der Oligarchen, der Elite. Das amerikanische Volk erfuhr durch Materialismus und durch Sensationssucht in den Medien eine Gehirnwäsche ... durch Medien, die nicht die Nachrichten vermitteln, denn sie sind nicht unabhängig, wie sie als Mittel zur Kontrolle der Regierung in einer Demokratie eigentlich vorgesehen sind.
Oh ja, nicht zu vergessen, die Drogen, welche die Amerikaner nehmen, um mit den Ängsten umzugehen, die durch die eigene Regierung erzeugt werden.
So sind die Leute bei jeder Gelegenheit narkotisiert. Bedenkt man zusätzlich, dass  im ganzen Land die Polizei in Kriegführung ausgebildet wird, dass schon überall im Land Internierungslager eingerichtet worden sind, dass der wirtschaftliche Raub der Banker ungestraft bleibt, so wird deutlich, welche Richtung die USA verfolgen ... und sie sind schon fast am Ziel. 

Übersetzung: rw

Samstag, 18. August 2012

Rumänien gleitet unbemerkt in den Despotismus


 Von Daniel Hannan, GB

Es begann mit den Sparmaßnahmen der Schuldenschnitte. Im Januar wurde Rumänien das vierte EU-Land (nach Griechenland, Italien und den Niederlanden), dessen Regierung über die von Brüssel verhängten Sparpakete stürzte.

Rumänien besitzt ein weitgehend parlamentarisches System. Der Präsident jedoch hat wichtige über das Zeremonielle hinausreichende Macht, besonders wenn es um die Einrichtung neuer Administrationen geht. Präsident Traian Bâsescu, dem man eine lose Verbindung zur Regierung des geschlagenen rechten Zentrums nachsagt, bat entsprechend Mihai Râzvan Ungureanu, einen Unabhängigen, eine Regierung zu formieren, die einen Sparhaushalt entwerfen könne. Sofort begannen die linken Parteien, einzelne Parlamentarier abzuwerben, bis drei Monate später die Regierung einem Misstrauensantrag zum Opfer fiel. Dann wurde unter dem Sozialisten Victor Ponta eine heterogene Administration zusammengestellt, vereint hauptsächlich in ihrer Gegnerschaft gegenüber dem vorherigen Regime.

Zu diesem Zeitpunkt nahmen die Ereignisse eine turbulente Wende. Die Ponta-Regierung stellte bald klar, dass sie sich nicht durch verfassungsmäßige Feinheiten würde beeindrucken lassen. Sie setzte darauf, jede Kontrolle ihrer Macht abzubauen, auf der Grundlage von Notverordnungen zu regieren, staatliche Institutionen zu besetzen, die eigentlich dem Präsidenten unterstanden, die Kontrolle des Staatsfernsehens zu übernehmen und zu versuchen, das Wahlsystem zu ändern.
Eine Untersuchungskommission zu den Plagiatsvorwürfen bezüglich Pontas Doktorarbeit wurde abrupt aufgelöst.

Am 26. Juni stimmten sozialistische Parlamentarier zu, die Regeln des Amtsenthebungsverfahrens zu überprüfen, um die Absetzung Präsident Bâsescus zu erleichtern. Es war sehr deutlich, dass sie ohne Verfassungsänderung kein Recht zu einem solchen Wechsel hatten. So verabschiedeten sie zeitgleich ein Gesetz mit dem Inhalt, dass der Verfassungsgerichtshof nicht länger über die Gültigkeit ihrer Entscheidungen zu befinden habe. Am nächsten Tag, der nun wie ein offener Staatsstreich begann, erschien in der Jurisdiktion des Kabinetts ein Notstandsgesetz in der „Offiziellen Gazette“, in welcher die Beschlüsse des Gerichtshofes veröffentlicht werden. Jüngste Entscheidungen, die sich gegen die Regierung gerichtet hatten, fehlten auf diesen Seiten.

Während der letzten Woche schaffte das Ponta-Regime jeweils ohne korrekte Vorgehensweise den Ombudsmann und die Sprecher beider parlamentarischen Kammern ab. Es begann mit dem Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten, während weitere Änderungen des Wahlverfahrens vorgeschlagen wurden, um sicherzugehen, dass man ein Referendum zur Absetzung gewinnen könne.

Führende Politiker in der EU sind entsetzt, aber es ist völlig unklar, was sie unternehmen können. Schließlich sind die Dokumente ihres eigenen rechtmäßigen Regierens kaum fleckenfrei. Brüssel dehnt häufig seine Jurisdiktion in Bereiche aus, die nicht durch die Verträge abgesichert sind, wenn etwa rückwirkend manchmal Jahre später solche Eigenmächtigkeiten durch Gesetzes-Neufassungen legalisiert werden. Brüssel fegt glückselig die Ergebnisse von Volksentscheiden vom Tisch, wenn sie in die „falsche“ Richtung gehen. Um ein Beispiel aus der aktuellen Geschichte zu nennen: Jeder in Brüssel stimmt dem zu, dass die Bailouts illegal waren – nicht in dem einfachen Sinne, juristisch nicht vorgesehen zu sein, sondern in dem Sinne, ausdrücklich verboten zu sein. So auf den Punkt herausgefordert, erklären Kommissions-Offiziele unbekümmert: Die Fakten haben einen Vorsprung vor der Gesetzgebung. – was mehr oder weniger dem entspricht, wie sich Ponta selbst verteidigt.

Die großen europäischen Parteien unterliegen in jedem Falle den Kompromissen mit ihren lokalen Verbündeten. Als die ungarische Regierung einen ähnlichen diktatorischen, obwohl weniger krassen Griff nach der Macht vollzog, wurde sie durch den Rest der Europäischen Volkspartei zurück beordert. Nun in einer delikaten Umkehrung erregt sich die Europäische Volkspartei, während die Europäischen Sozialisten, so selbstgerecht über Ungarn, ruhig bleiben.

Rumänien steht am Rande – politisch und geographisch. Man reise westlich, und man steht mehr oder weniger auf demokratischem Territorium. In östlicher Richtung wird man nicht viele Orte finden, wo sich Regierungen friedlich als ein Ergebnis von Wahlen verändern. Leicht vergessen wir, wie selten und wie zerbrechlich parlamentarische Regierungen mit gesetzestreuer Amtsführung sind. Für den größten Teil der europäischen Geschichte wie auch für die Welt heute ist Politik ein riskantes Spiel, in dem Verlust der bürgerlichen Rechte, Amtsenthebung, Exil und Hinrichtung das übliche Los der Verlierer sind. Unabwendbar triumphierte deshalb das westliche Model, zu dem Rumänien eine starke Bindung hat.

Ob Rumänien zur Selbstherrschaft zurückfinden kann, während es in der EU verbleibt, wo sonst? Was, wenn sich die wirtschaftliche Krise in Griechenland verschlimmert? Oder in Italien? Was, wenn sich Wähler Demagogen zuwenden, weil sie ihre Notlage ausländischen Bankern und Bürokraten anlasten?

Rumänien mag am anderen Ende Europas liegen, aber Unzufriedenheiten auf dem Balkan haben, wenn sie orientierungslos anwachsen, die Gewohnheit, sich auf jedermanns Agenda aufzuzwingen. Das ist auch unsere Angelegenheit.

                                                      (The Telegraph, 19.07.2012)
Übersetzt aus dem Englischen:
Raymond Walden,  17.08.2012

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der CHM-Redaktion.


Mittwoch, 15. August 2012

Sequenzen von Skepsis (111)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1438
Wirklich menschlich schlägt das Herz im Kopf.

1439
Die englische Übersetzung von Politiker heißt pretender.

1440
Christ zu sein, ist die Erbsünde.

1441
Der Regierungssprecher persifliert einen nichtssagenden Posten.

1442
Vaterländer missbrauchen die Muttersprache.

1443
Umarmungen suchen ihresgleichen.

1444
Dröhnen Glocken, hat es nicht geklingelt.

1445
Der Gletscher kalbt als Ausgeburt des brütenden Klimas.

1446
Rechtsbruch: Die Regierung nimmt sich das Recht
und dem Volk erst recht.

1447
Quakt der Frosch im Teich, weiß er, was er will.
Anders im politischen Sumpf.

1448
Den Rahmen des Lebens steckt der Zufall ab.

1449
Mit dem Tod eines jeden lieben Menschen diffundiert auch ein Teil vom Guthaben deiner eigenen Zeit.

1450
Kein Mensch geht heim, sondern einfach nur fort – zu Ende.

1451
Ohrengeräusche sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern im Auge behalten.

*****


Samstag, 11. August 2012

Kritische Präsenzen (3)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

18
Während sie auf der Erde psychisch und physisch Leben zerstören, suchen sie propagandistisch nach Lebensspuren auf dem Mars!
Wissen sie überhaupt, was Leben ist?

19
Professioneller und politischer olympischer Spitzensport bleibt gesellschaftlich äußerst fraglich, wenn einerseits der Breitensport vernachlässigt und andererseits Kindern ihre Jugend im Interesse von Staat und Kapital mit allen gesundheitlichen Risiken geraubt wird.

20
Von unehrlichen Menschen CDs mit Adressen von Steuerflüchtlingen zu kaufen, liegt moralisch auf verwerflichem Niveau wie die Steuerhinterziehung. Der Staat ist nicht besser als seine Bürger.

21
„Wirtschaftsweise“ vermarkten gekonnt ihre Orakel an Unweise.

22
Das System Putin vergreift sich politisch an „Pussy Riot“, an Frauen, die allerdings mutiger sind als die sich gern anbiedernden Damen der westlichen Politik – von Herren ganz zu schweigen.

23
Zwanzig Jahre Todeszelle für einen geistesgestörten Mörder, dann die Hinrichtung.
Was müssen das für Menschen sein, der Staatsanwalt, der Richter, die Gefängniswärter, der Henker, die gaffenden, beurkundenden Zeugen des Sterbens!
Leblose Marionetten primitiver Rache und des Hasses.

24
Sollte man international in den syrischen Bürgerkrieg eingreifen?
Aber ja doch, und dafür sorgen, dass beiden Seiten die Waffen und Munitionen ausgehen!
Davon allerdings ist die Welt-Staatengemeinschaft verlogen und rüstungsbeflissen weit entfernt.

*****


Mittwoch, 8. August 2012

Steh auf, Europa, wenn du kannst!


Die Europäische Union des Jahres 2012 trägt alle Merkmale einer Nachkriegsordnung, die immer noch bestimmt wird von der Siegermentalität vor allem der USA. Sie halten die Fäden über ihren Vasallen Deutschland in der Hand, denn ohne Deutschland und Frankreich geht in Europa einerseits gar nichts, andererseits ist das amerikanisch besetzte Deutschland ohne eine vom Volk verabschiedete Verfassung nicht souverän, gar nicht voll vertragsfähig.

Der Grundgedanke eines übermächtigen deutschen Staates und einer ebensolchen Deutschen Mark (DM) führte zu dem unausgegorenen Konstrukt der EU mit immer mehr für die Gemeinschaft gar nicht reifen Mitgliedern und zur Etablierung des Euro ohne eine gemeinsame, das heißt einheitliche Wirtschaftspolitik.
Dieses Wischiwaschi-Gebilde Europa war zwar zunächst ein Gewinn gegenüber früheren europäischen Zerstrittenheiten, kann aber in der zunehmenden Konkurrenz zu den USA, China, Russland, Japan und den vielen aufstrebenden Schwellenländern nicht bestehen.
Es fehlt ein demokratisches europäisches Gesamtkonzept, auf der europäischen Verwaltungs- und Regierungskultur spielt sich daher ein ungeahnter Abbau von Demokratie ab. Das Kapital hat längst die Regierungen entmachtet. Die Europäische Union beginnt, sich fundamental zu zerstreiten, die Gefahr des Zerfalls des positiv Erreichten setzt sich bereits in Realität um.

Innerhalb eines echten europäischen Bundesstaates – nur er ist die logische Konsequenz – hätte ein Satz wie „Griechenland schadet Deutschland.“ überhaupt keine Grundlage, der Redner würde sich lächerlich machen.
Die Gegenwart jedoch sieht anders aus. Der deutsche Schwätzer eines ähnlichen Satzes baut Vorurteile auf, schadet Deutschland, Griechenland und Europa und zeigt gewiss, dass er von seiner Überzeugung her kein Europäer ist, vielleicht auch, weil er, nationalistisch eingefärbt, den Grundgedanken eines emanzipierten Europas gar nicht versteht.
Ähnliches dürfte für alle Parlamentarier gelten, die voreilig Vertragswerken zustimmen, ohne zu wissen, was sie da eigentlich absegnen.

Für Millionen Menschen in Europa gehen bereits die Lichter aus, und die Politiker und Finanzmachthaber faseln von unbegrenztem Schuldenmachen, werfen die Geld-Druckmaschinen an!

Es ist Zeit, höchste Zeit, den europäischen Geist in die Herzen der Menschen zu tragen! Denn eine Verwaltungskommission spricht kein Volk an.

Die intellektuellen Europäer sind gerufen und herausgefordert.
Wo sind sie eigentlich? Schläft das Abendland?

Steh auf, Europa, wenn du es noch kannst!


Montag, 6. August 2012

Walden Edition


Seit 2009 kenne ich per Internet den Chef-Redakteur der in Rumänien erscheinenden internationalen und mehrsprachigen Zeitschrift Orizont Literar Contemporan, Herrn Daniel Dragomirescu.
Autoren aus vielen Ländern schreiben für dieses in seiner Konzeption weltweit wohl einmalige Magazin, und es erfüllt mich immer wieder mit Freude, eigene Beiträge zu leisten.
Nun widmete mir Daniel das Titelblatt und spricht bei der Ausgabe Mai-Juni 2012 von der "Walden Edition".

 
Ich nehme das zum Anlass, einmal meine bisherigen Artikel aufzulisten; sie sind bis auf Nr. 2 auch hier auf meinem Blog nachzulesen.


1.      Nr.  1  Jan-März 2010  Cosmonomic Freedom  S. 25,26  engl. rum. Nachzulesen: hier
2.      Nr.  2  Jul-Aug 2010  14 Sentenzen von Freiheit  S.19,20 dt. engl. rum.
3.      Nr.  6  Nov-Dez 2010  Astronomical Aspects Of The Cosmonomic Philosophy  S. 41,42  engl. rum. Nachzulesen: hier
4.      Anthologie Dez 2010  Kosmonomische Freiheit  S. 73,74,75 dt. engl. rum. (mit Autoren-Profil)  Nachzulesen: hier
5.      Nr.  1  Jan-Febr 2011  Good Luck And Freedom Are Interdependent             S. 57,58,59,60  engl. rum. Nachzulesen: hier
6.      Nr.  2  März-April 2011  Nazi Totalitarism  S. 60,61  engl. rum.  Nachzulesen: hier
7.      Nr.  5  Sept-Okt 2011   Democracy – A Cosmonomic Reflection  S. 29,30,32,33  engl. rum.  Nachzulesen:  hier
8.      Nr.  6  Nov-Dez 2011   Der Kapitalismus ist am Ende  S. 5, 6  dt. engl.  Nachzulesen: hier
9.      Nr.  1  Jan-Febr 2012   Basisdemokratie besitzt keine Basis  S.20, 21  dt. engl.  Nachzulesen: hier
10.  Anthologie Febr. 2012  Good Luck And Freedom Are Interdependent  S. 70, 71  engl.  Nachzulesen: hier
11.  Nr.  3  Mai-Jun 2012  Eine kosmonomische Alternative (für eine humanere Gesellschaft)  S. 11, 12,14, 15  dt. engl.  Nachzulesen: hier

Außerdem im Internet bei Contemporary Literary Horizon: The Cosmonomic Manifesto


In Deutschland ist das Magazin Orizont Literar Contemporan (Contemporary Literary Horizon) wenig bekannt.
Es würde mich freuen, könnte ich weitere Leser und auch Autoren für diese beispielhaft demokratische und kulturell vielseitige Zeitschrift gewinnen.

Direkter Kontakt zur Redaktion: drgdaniel@yahoo.com

Mittwoch, 1. August 2012

Sequenzen von Skepsis (110)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1426
Schau dem Volk aufs Maul und meide seinen Atem, seine irrationalen Ausdünstungen.

1427
„Der frühe Vogel findet den Wurm“,
der späte Vogel schnappt den Käfer,
und beide singen und pfeifen dir was.

1428
Jede Religion mehr in einer Gesellschaft birgt einen zusätzlichen Konfliktherd, bedeutet Rückschritt und Einengung.

1429
Europa wird sein als konsequent föderalistischer Bundesstaat oder verkümmert zur antidemokratischen, aufgeblasenen Verwaltungskommission.

1430
Kurze, prägnante Sätze sind nicht die Sprache des Volkes; es stammelt, skandiert und schwafelt sich besinnungslos.

1431
Ich habe vieles zu sagen,
aber das Sagen haben andere.
Sie verstehen nicht, dürfen nicht einmal
lesen und hören, was ich sage,
denn es verunsichert sie, berührt sogar unangenehm
die gleichgeglättete Räson von Tabus
und die fixen, modischen Dogmen der globalen Konfusion.
Ich sage es weiter.

1432
Eine weitere Diät in jedem neuen Wurstblatt bürgt für die Wirkungslosigkeit.

1433
Hinter jeder Ecke „Klimaerwärmung“ und „Energiewende“ ähnlich den plakativen Parolen von Diktaturen, genauso irrsinnig und rigoros, Fakten und Wahrheiten verdrehend, vernichtend.

1434
Der permanente Massenauflauf verkörpert ebenso das Prinzip der Einöde – und der Schrulligkeit allemal.

1435
Das sei doch alles von gestern, kokettiert der Politiker. Die Probleme stellten sich jetzt und müssten jetzt gelöst werden!
Bei aller beeindruckenden Eloquenz bedarf es schon einer besonderen Gesichtseinengung, denn genau diese Vergangenheit ist von eben diesen politischen Lagern, sogar von denselben Politikern zu verantworten.

1436
Die Professionalität von Berufsideologen strebt nach ungenierter Ignoranz und geiferndem Pathos.

1437
Erst die Endgültigkeit verleiht Versäumtem ein Gewicht.

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