Mittwoch, 18. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (92)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:  


1196
Als ich zur Welt kam, lächelte sie.
Heute irritiert mich ihr Gelächter.

1197
Politik, Religion und Werbestrategien regieren das Volk über sein induziertes schlechtes Gewissen. In der Spießigkeit wird das Prinzip zum Selbstzwang.

1198
Freiheit deutet sich an, sobald der äußere Druck abfällt, sich belügen zu müssen. Es zählt nun vor allem die Treue zu sich selbst mit ihrer fraglichen Gewissheit.

1199
In der Annäherung an Objektivität qualifiziert sich persönliche Intelligenz.

1200
Die Europäische Union nährt den unausgegorenen Euro als Spaltpilz ihres eigenen Ideals.

1201
Die reichsten Staaten nehmen sich die höchsten Schulden heraus. So arm ist die Menschheit!

1202
Wetter spielt nie verrückt, der Mensch jedoch. Donnerwetter!

1203
Wer nicht arbeitet, verdient nichts!
So wie die Börse und ihre Spekulanten.

1204
Die jüdisch-christliche Religion zimmert ein Kreuz für die Menschheit, andere Gotteslehren verschleiern ebenso erbarmungslos das Menschliche.

1205
„Götter“ sind verklärte Menschenfeinde.

1206
Den Teufel gibt es nicht, er wird aus Religion geboren.

1207
Der Morgen bleibt unangreifbar, das Morgen unfasslich.

1208
Achtung vor dem Amt ist ein Gebot, das nicht die Würdigung der Amtsperson untersagt, sondern im demokratischen Sinne sogar erfordert.


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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