Dienstag, 17. Januar 2012

Der ablösungsbedürftige Mensch

Keine Kreatur auf dem Globus gleicht
dem Menschen; nicht in
seinen Binsenweisheiten, nicht in
seiner Intelligenz, gepaart mit
seiner exorbitanten Dummheit, nicht in
seiner verlogenen Wahrheitsliebe, nicht in
seiner Sentimentalität, nicht in
seiner Grausamkeit, nicht in
seiner Kreation von Feindbildern, nicht in
seinem Selbstmitleid, schon gar nicht in
seiner missionierenden Caritas, nicht in
seiner Habgier, die Millionen verhungern lässt, nicht in
seinem Hass, auch nicht in
seiner bigotten Doppelmoral, weder in
seinem abgöttischen Jenseitswahn, noch in
seiner inneren Zerrissenheit und in
seiner Verletzlichkeit, nicht in
seiner Eitelkeit,
seiner aalglatten Kriecherei, besonders nicht in
seinem Kadavergehorsam, nicht in
seinen Gewalt- und Folterexzessen, nicht in
seinen die Völker verhetzenden Kriegen, nicht in
seinen bestialischen Abschlachtungen und Morden, nicht in
seinem Gesundheitsspleen, nicht in
seinen gegenseitigen Demütigungen,
seinen Beleidigungen der Menschenwürde, nicht in
seinen Bevormundungen und Dogmatisierungen, nicht in
seinem Nationalismus und Auserwähltheitsglauben, nicht in
seinem kleinkarierten Patriotismus, nicht in
seiner primitiven Esoterik, nicht in
seiner Selbstverursachung von Problemen, nicht in
seiner eigenen Zerstörungsmentalität.

Nichts gleicht diesem Menschen
bis auf die von ihm jeweils erdachte Gottheit
als apokalyptischer Ausstieg des unfertigen Interimsmenschen
aus der realen Welt überhaupt.
Dieser ablösungsbedürftige Mensch repräsentiert zwar die Masse,
aber keineswegs alle Menschenwesen.

Es gibt sie:
Die Aufgeklärten,
die Friedfertigen und Gewaltfreien,
die Ehrlichen und Hilfsbereiten,
die Gemäßigten und Besonnenen,
die Einfühlsamen und Verantwortungsbewussten,
die Kreativen und Kulturbeflissenen,
die aufrecht Freundlichen,
die Ideologie- und Religionsfreien,
die Emanzipierten,
die Protagonisten des Humanen,
die Vernünftigen, keineswegs Vernunft Anbetenden,
die selbstkritischen und skeptischen Frager
- die Denkenden.

Solche Menschen dokumentieren das kosmonomische Prinzip der größtmöglichen relativen Freiheit auch als logische Voraussetzung für die Würde des Menschen.

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