Mittwoch, 27. Juli 2011

Sequenzen von Skepsis (73)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

926
Religion beschneidet nicht nur Genitalien,
radikaler noch das Gehirn.

927
Gottheiten bedrängen sich in der Matchbox-Welt von Traditionen.

928
So viele Schmerzen bereiten sich die Menschen aus Ungeduld und Unwissenheit.
Ständig müssten wir lernen zu leben und zu sterben.
Unsere Seele verlangt danach; das ist unser Bildungsauftrag.

929
Irgendwann sollte es dem reifen Menschen gelingen, sich auf das Jetzt und Hier zu konzentrieren. Das Morgen mag kommen: Es wird ihn nicht unvorbereitet antreffen, nachdem er das Heute bewusst erlebte.

930
Romantische Liebe schmilzt dahin und verduftet,
realistische Liebe baut auf festere Fundamente.

931
Mancher Putzteufel fegt sich selbst vom Platz und hinterlässt keineswegs saubere Verhältnisse.

932
Leben endet,
hinterlässt Trauer und Schmerz,
aber mehr doch
überdauert die Erinnerung.

933
Jedes Leben hat sich mit Unabänderlichkeiten abzufinden.
Indem ich schreibe, werden mir Spielräume bewusst,
die mancher vielleicht mit mir teilen möchte.

934
Armut und Not, Krieg Krankheit und Tod generieren absurde Religiosität als inhumane Verzweiflungsakte.
So bleibt die Menschheit erlösungsbedürftig.

935
Senkt sich der Nebel, schwindet die Sicht, nichts blendet mehr:
Zeit auch für Einsichten.

936
Auch Gefängnisse sind eine Visitenkarte der Gesellschaft.

937
Wird Freiheit zur Ideologie, ist sie schon verloren.

938
Freiheit setzt das aufrichtige Vermögen dazu voraus.

939
Freiheit nennt sich der kleinste Kontinent der Welt.
Meere von Menschen branden gegen seine steilen Klippen
und verlaufen sich an seinen erhabenen Stränden.

940
Das sind Sitten!
Huren werden geächtet,
ihre Söhne beleidigt,
Hurenböcke steigen auf.

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