Dienstag, 25. Januar 2011

Lebenslang geleimt

Vergleicht man weltweit die Lebensumstände der Menschen, kommt eine erschreckende Armut zu Tage, die scheinbar der so viel gerühmten menschlichen Intelligenz ins Gesicht schlägt: Wenige Reiche prassen auf Kosten von Milliarden Notleidender.
Lässt sich so etwas erklären, vielleicht ändern?

Ganz offensichtlich bescherte das eigene Bewusstsein dem Menschen einen permanenten Zwiespalt der Überlegenheit gegenüber dem Tier und der Unterlegenheit sich selbst gegenüber, da er den Sinn des Lebens und, damit unmittelbar verbunden, den Tod nicht begreift. So wird er zum rigorosen Herrscher über das Tier und zum armseligen schuldbewussten Gottesfürchter, der seine animalische Physis und Wesensähnlichkeit nicht leugnen kann.
Nicht nur im unreflektierten Herdentrieb äußert sich das eigentlich „unmenschliche“ Verhalten.

Es gehört nicht viel Sensibilität dazu herauszufinden, dass Menschen unterschiedlich begabt sind, deutlicher noch wird die Verschiedenheit im Hinblick auf Bildung.

In dem gesamten Szenario erkennt man, wenn nicht ein „Krankheitsbild“, dann zumindest einen hohen Grad von Unreife. Desperados und andere Skrupellose richten sich in dem Chaos ein, und möchten wenigstens für sich und ihre Gesinnungsgenossen das Optimum herausholen.

So werden Religionen, Ideologien, Dogmen und Tabus gestiftet und bald gewohnheitsmäßig als „Ethik“ und „Moral“ überhöht, um das verdummte Volk gefügig und hörig zu halten. Intelligenz spielt bald auf allen Seiten kaum noch eine Rolle, vielmehr stattdessen Opportunismus und Egoismus innerhalb des jeweilig etablierten Systems. Die Unterwürfigkeit wird, falls erforderlich, mit drakonischen Strafen erzwungen und mehr noch im Kampf der ideologisch-religiösen Gesellschaftsordnungen gegeneinander zu höchster Ehre stilisiert und ausgezeichnet. Das befohlene Morden wird zur göttlichen Entmenschlichung, zur Bankrotterklärung des menschlichen Denkvermögens.

Die Masse der Menschheit kam bisher nie über solche Gesinnungsmechanismen hinaus, sie wurden quasi evolutionär vererbt und verankert bis zur heutigen Scheinmoderne. Stets waren es nur einzelne Individuen, starke Persönlichkeiten, die andere Wege aufzeigten, die das menschliche Denken pflegten.
Darüber hinaus hat sich bisher wenig geändert, Archaisches bestimmt die Gegenwart und wohl die nächste Zukunft mit zunehmend technologisch untermauerter Effizienz.
Wo Diktaturen und Kartelle die Intelligenz nicht ganz so offensichtlich ersticken, arbeiten esoterische Narrenfreiheiten gegen jeglichen Verstand und gegen die Würde des Menschen. Sie nennen es Religions- und Gedankenfreiheit!

Gar nicht untypisch treten in dem Verwirrspiel hoch intelligente Menschen auf, die sich durch früheste Erziehung im Kreise drehen. Da widerlegen beispielsweise Christen, unter ihnen sogar Naturwissenschaftler, die Astrologie mit Hilfe der Bibel, als wären die Glaubenskonstruktionen, hier Sternzeichen und Konstellationen, dort Wunder und Himmelfahrt, nicht identisch!

Das Versagen der menschlichen Intelligenz besteht international im Vorgaukeln abstruser, faktisch nicht vorhandener Welten und in der Fata Morgana, dass die Vermittlung dieser Jenseitsphantasien samt ihrer Entstehungsgeschichten etwas mit Menschenbildung gemeinsam hätten. Es handelt sich lediglich um historisches Wissen darüber, wie sich die Menschheit bisher selbst täuscht und hintergeht.

Mit der ersten zelebrierten Jenseits-Begegnung des Kindes – bei Christen zumeist die Taufe – sind die Weichen gestellt: Der noch unmündige junge Mensch wird geleimt, merkt es naturgemäß nicht, er wird eingeklebt in ein imaginäres Weltbild, das ihn über die Wirklichkeit betrügt.
Derartig betrogen wird er zum aufrichtigen Betrüger, in reinster, menschentragischster Gesinnung: Lebenslang geleimt.
Wenige nur entkommen den Fallenstellern. Der geistig so unreife Interimsmensch tobt sich aus.

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