Mittwoch, 14. Juli 2010

Anmerkungen aus der Demokratur-Republik Deutschland

In der Demokratie gelten Mehrheitsentscheidungen; wie anders dagegen in all den anderen Staatsformen.
Aber wäre der Unterschied doch nur so vorteilhaft, wie er vordergründig erscheint!
Denn Mehrheiten können erstens irren, und sie können zweitens durch Manipulation und Propaganda beschafft werden.

Vor diesem Hintergrund stehen alle gegenwärtigen demokratischen Gesellschaftsordnungen in einiger Distanz zum demokratischen Ideal, das ja in erster Linie ein System der Gleichberechtigung definiert.
Muss das Ideal nicht ein solches, das heißt unerreichbar bleiben, wenn man konzediert, dass nicht jedes Mitglied der Gesellschaft über die gleichen Entscheidungsbefähigungen verfügen kann?

Die Individuen verkörpern nun einmal unterschiedliche Fertigkeiten, Begabungen und Lernerfolge. Dies allen Ernstes zu leugnen, stellt einen Kardinalfehler aktueller Bildungsstrategien dar, was natürlich nicht erkannt wird (werden darf), denn die bewirkte Gleichmacherei auf niederem Niveau dient der zuvor erwähnten Mehrheitsbeschaffung auf lange Sicht, zur Festschreibung des bestehenden Staatssystems.

Die gegenwärtigen demokratischen Regierungen bedienen sich (oder müssen sich bedienen) einer unübersichtlich wachsenden Zahl von Lobbyisten und Beratern, die nicht etwa im Sinne von Unabhängigkeit fachlich-sachlich neutral arbeiten, sondern zielstrebig und mehr oder weniger direkt ihre jeweiligen Interessen durchsetzen.
Damit ist die Demokratie wirkungsvoll ausgehebelt, sodass der wahrscheinlich vom Kabarett stammende Ausdruck „Demokratur“ den Status quo ehrlicher hervorhebt.
Verbände und Konzerne ziehen die Fäden und kaum jemand sonst wird daneben geduldet. Politiker beten nach und handeln entsprechend. Die Parteien sind sich in bestimmten Grundausrichtungen definitiv undemokratischer Gesinnungen weitgehend einig. Der angebliche Souverän, das Volk, wird verblendet.

Genau aber das Gegenteil, nämlich die „Mündigkeit des Bürgers“, ist für eine funktionierende Demokratie lebenserforderlich.
Deshalb berufen sich auch die Blender vorzugsweise auf den vollmundigen Begriff „Bürgermündigkeit“, verstehen ihn aber unter dem neudeutschen Ausdruck „Mainstream“, also „dem folgend, was die politische Mode gerade so kreiert“.

Die Demokratie scheitert, schafft sie es nicht, eine demokratische Bildung in den Menschen zu verankern, eine Bildung, welche die Fähigkeiten des Einzelnen respektiert, vom Abiturswahn für alle abkommt, religions- und dogmenfrei Kenntnisse und Fertigkeiten in ruhiger pädagogischer Erfahrung vermittelt und politisch flatterhaften Aktionismus ausschließt.
Und natürlich heißt Bildung auch Erziehung zu Achtung und Toleranz, zu Anstand, Selbstwert und Verantwortung, auch Ermunterung zur Entschiedenheit gegen das Destruktive, gegen Mitläufertum und Opportunismus.

Demokratur – ich verwende den Begriff ernsthaft – mag dem Augenschein nach bisher gegenüber allen anderen Gesellschaftsordnungen überlegen und freiheitlicher wirken, allein, sie stützt sich auf Verlogenheit dermaßen, dass an echte Demokratie nicht zu denken ist.

Zurück zu den eingangs angesprochenen Mehrheitsentscheidungen.
Auch in einem Volk mit hoher Allgemeinbildung ist nicht jeder zu jeder Entscheidung befugt, ein gebildetes Volk kann aber für fachlich und demokratisch qualifizierte Regierungsberater und Transparenz leichter sorgen als die zur Zeit massenverblödete Menge, die sich in Religion, Esoterik, Pseudowissenschaft, Pandemie-Orgien, Börsenrausch und Wunderlichkeiten verheizt.

Der ärgste Kriegstreiber auf dem Globus und seine Vasallen nennen sich unter den beklagten Zuständen Demokratien. Sie unterdrücken jede essenzielle Kritik nicht auf die plumpe Art etwa von Bücherverbrennungen, sondern sie behindern eleganter die Verbreitung von Zweifeln an ihren Konzepten, sie beherrschen geschickt und umso rigoroser die Informationskanäle.
Zu den Unterschlagungen zählt unter anderem die klare und logische Aussage der kosmonomen Philosophie: „Demokratie und Kapitalismus schließen einander aus.“

Spätestens seit der französischen Revolution sollte gebildeten Menschen bewusst sein, dass Terror und Gewalt – auch im Namen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – die Menschenwürde schänden, den Menschen entgeistigen und entleiben.
Nirgends wird man mit Gewalt Demokratie erzwingen, wenn man selbst zur Demokratie nicht in der Lage ist. Denn Demokratie heißt vor allem auch Gewaltlosigkeit.
Das hat das gesamte Demokratur-Parlament Deutschlands nicht begriffen, auch nicht die SED-Nachfolger, die sich zwar dem Afghanistan-Krieg verweigern, dafür aber heute noch behaupten, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen. Klar – seine Gewalt konnte dieses Regime nur so lange gegen die Menschen einsetzen, wie es auch der Westen zum Beispiel durch christlich-verlogene Kredite stützte.


Allgemein ist festzustellen: Wir haben in Deutschland eine Demokratur, weil es bisher nirgends auf dem Globus eine Demokratie gibt.

Wäre das nicht eine Herausforderung für freiheitliche Menschen weltweit, in den bestehenden Scheindemokratien geistiges Terrain in brüderlicher Gleichberechtigung und Freiheit zu kultivieren?
Hier wäre theoretisch ein Ansatzpunkt und nicht bei den gequälten Menschen in totalitären Systemen, die man in kapitalistischer Vorherrschaft mit Scheindemokratie erneut betrügen und ausbeuten will!

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