Donnerstag, 29. April 2010

Sequenzen von Skepsis (29)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

328
Kaum zu glauben, wie viele Menschen lediglich glauben.
Aber wen wundert’s wirklich?

329
Der „Klimarat“ wäre gut beraten, seinen Unrat zu entsorgen.

330
Amtsräte erraten ihr Amt, Geheimräte verraten manches, Oberräten ist nicht zu raten, Regierungsräte machen ratlos.

331
Nächstenliebe auf dem Umweg über einen Gott diffamiert sich selbst: Die kürzeste Verbindung zweier Punkte ist die Strecke, keine Dreieckskonstruktion!

332
Der Aachener Karnevals-Orden „Wider den tierischen Ernst“ findet sein Pendant mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen: Im Jahre 2008 belobhudelt der französische Präsident Nicolas Sarkozy die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die er sogar „liebt“.
Aber Karl der Große, zu dessen Ehren der Preis gestiftet wurde in Erinnerung an seine gewaltigen Christenbekehrungen als Beginn einer Einheitlichkeit Europas, wurde sogar als Heiliger ausgezeichnet.
Sarkasmus beschwingt.
Europas grausame Geschichte gründet in christlicher Religion.

333
Lesen ohne Denkpause ist wie nicht lesen.

334
Die eleganteste und vornehmste Hilfeleistung ist die Befähigung zur Selbsthilfe. Entwicklungshelfer, aber auch Lehrer könnten sich auszeichnen.

335
Unangenehm berühren mich nihilistische Postulate in dem Sinne, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie man ein konkretes Leben in der umfassenden Negation bewerkstelligen, ja aushalten sollte und wie man eine solche Philosophie mit welchem Wert für die Menschheit allgemein transferieren möchte. Sollte Letzteres aber gar nicht das Anliegen sein, handelt es sich doch nur um eitle Abschiedsbriefe der Verfasser aus der Mitmenschlichkeit.
Das Recht gestehe ich ihnen zu, solange sie nicht zu Brandstiftern werden.

336
„Globalisierung“ wird zum Fluch durch Hegemonialbestrebungen von mächtigen Egozentrikern und ihren naiven Andienern. Die Unreife des Menschen droht, Zivilisation ad absurdum zu führen.

337
Können Sie das, was geglaubt wird, unterschreiben oder beten Sie nach?

338
So kurz viele Sätze, doch vieles sagend, wenn die Sprache nicht zu kurz kommt.

339
Jede Liturgie eine Mumifizierung des Verstandes!


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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