Mittwoch, 26. November 2008

Wirtschaftsweise

Als weise bezeichnet man in der Regel Menschen mit besonderen Kenntnissen und Erfahrungsschätzen, bringt ihnen Respekt entgegen, würdigt ihren Ratschlag, bleibt sich aber durchaus bewusst, dass auch sie irren können, eben menschlich.
Regenten lieben solche Fachleute, um eigene Macht zu untermauern und im Falle des Scheiterns entlastet dazustehen, so wie sie umgekehrt aber ihre Weisen nie öffentlich belasten, fiele diese Last doch tonnenschwer auf die Auswähler und nicht etwa auf die Ausgewählten zurück.
Die so Erkorenen sind sehr weise, verdienen viel Geld und Anerkennung und haften in keiner Weise für ihre Meinungsmache.
Mir kommen die Herrschaften und das Gehabe um sie herum oft vor wie die „Weisen aus dem Morgenlande“. – Die hatten etwas mit Sterndeuterei zu tun, jener Esoterik, die schier unsterblich ist in unserer materiellen, wirtschaftsweisen Welt.

Mittwoch, 19. November 2008

Trennung von Staat und Religion

„Die Trennung von Staat und Religion gehört zu den Grundpfeilern einer demokratischen Gesellschaft. Nur sie ermöglicht echte Religionsfreiheit für alle Bürger. Der staatliche Kirchensteuereinzug, der konfessionelle Religionsunterricht und das Kreuz in Klassenzimmern und Gerichtssälen sind nur die bekanntesten der vielen Missachtungen dieses Trennungsgrundsatzes. Auch hohe Subventionen des Staates an die Kirchen und arbeitsrechtliche Sonderregelungen zulasten der Arbeitnehmer in Caritas und Diakonie bedeuten potentielle und reale Benachteiligungen von vielen Menschen, seien sie Atheisten, Juden, Moslems, Homosexuelle oder schlicht Christen außerhalb der Amtskirchen.
Diese Praxis kann nur geändert werden, wenn sich viele Menschen gegen sie aussprechen, sie aus ihrem Schattendasein befreien und sie zur gesellschaftlichen Diskussion stellen.“
(Quelle: Die Laizisten, Hochschulinitiative für einen weltanschaulich neutralen Staat, unabhängig, überkonfessionell)

Die Durchsetzung einer echten Trennung von Staat und Religion verdient Unterstützung! Mit Ihrer Unterschrift!
Signieren Sie die entsprechende Petition bei:
www.laizisten.de
Ich habe bereits unterschrieben.

Samstag, 15. November 2008

Bildungsversagen aus Sicht der GEW

Einen bemerkenswerten Beitrag zur Analyse der deutschen Bildungsmisere liefert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in ihrem Privatisierungsreport, bestehend aus sechs sehr detail- und aufschlussreichen Broschüren; hier die Themen der Hefte: 1. Vom Rückzug des Staates aus der Bildung 2. Vom Durchmarsch der Stiftungen und Konzerne 3. Unternehmen Schule: Von Billig-Lehrern, Schülerfirmen und Public Private Partnership 4. Globaler Freihandel: Wie das weltweite Geschäft mit der Bildung angekurbelt wird 5. Bildung als Privatsache: Privatschulen und Nachhilfeanbieter auf dem Vormarsch 6. Schöne Hochschulwelt

Da der letzte Titel wenig Aussagekraft besitzt, ein Blick in das Inhaltsverzeichnis: Der Abschied vom Humboldtschen Bildungsideal, Die Uni als Unternehmen, Stifter und Sponsoren: Der Einfluss der Privaten, Von Milliardären und Heuschrecken, Die Strippenzieher

Freilich verändert die GEW mit dieser verdienstvollen Veröffentlichung rein gar nichts, denn es handelt sich beim Bildungschaos um Ideologie, wie das Zitat auf Seite 1 des ersten Heftes andeutet:
„Ja, vielerorts haben sich ein Denken und eine Haltung etabliert, die man durchaus als neue Ideologie kennzeichnen kann. Ich meine den Anspruch, alle Lebensbeziehungen, alle Interessen der Gesellschaften und Staaten den Gesetzen des Marktes zu unterwerfen (...) Seine Herrschaft scheint alles in Frage zu stellen, was bisher Gewicht und Bedeutung hatte: Kulturelle und regionale Identität, nationale Souveränität, religiöse und weltanschauliche Überzeugungen und Wertorientierungen (...) Dieses Denken und eine Praxis, die sich daran orientiert, trägt Züge einer Ideologie, die Demokratie und soziale Stabilität gefährdet.“
(Bundespräsident Johannes Rau, Rede im Oktober 2000 in Potsdam)

Ich frage: Wie konnte es mit gewählten Volksvertretern aller demokratischen Parteien dahin kommen? Diejenigen, die allenthalben das Wort „Kompetenz“ für sich beanspruchen, sind rundheraus unfähig. Am gegenwärtigen Zustand der Bildung kann man sie objektiv messen!

Näheres zu den Broschüren, auch zu Heft 7 über Kindertagesstätten: www.gew.de E-Mail: info@gew.de

Sonntag, 2. November 2008

Deutschlands größte Moschee in Duisburg eröffnet

Kein „Gotteshaus“ trägt demokratischen Charakter, denn es bestimmt in seiner geistigen Struktur allein die jeweilige Gottesfigur in gnadenloser Unterwerfung des menschlichen Geistes, der bestenfalls im reuigen Einknicken vor der Gottheit auf Wohlwollen, vor allem im „Jenseits“, nicht hier und jetzt, hoffen darf.
„Gotteshäuser“ im großen Stil stellen ganz irdische Machtzentren dar, fern von Integration anderer Kulturen, sondern vor allem zur Manifestierung der eigenen Weltanschauung.
Gegenüber der Aufklärung geraten zunehmend alle diese Unterdrücker menschlichen freien Geistes selbst unter Druck und vereinigen sich nunmehr: Hauptsache für Gott, Allah, etc., aber im Detail gegeneinander wie eh und je verfeindet, verhasst.
Die Christen, der ahnungslosen Kuschelbigotterie inzwischen verfallen, beglückwünschen die Moslems zu ihrem neuen Statussymbol und glauben dabei an Menschenrechte, Emanzipation und Friedensfähigkeit.
Dieser Glaube allein schadet unserem historisch bisher demokratischsten Staat Bundesrepublik Deutschland, schadet unserer Europäischen Union, denn der Islam kennt keine Gleichberechtigung, weder der Geschlechter noch der anderen Weltanschauungen.
„Wie kann das praktizierte Christentum nur so blind sein?“ könnte man fragen.
Die Antwort: Es war es immer. - Die freiheitlich demokratische Gesellschaft braucht nicht Moscheen, noch Kathedralen, gestrige Gemäuer (auch wenn aus neuem Beton), sondern Perspektiven eines Aufbruchs zur Humanität, nicht einer Religiosität, die seit ihrem Bestehen den Menschen vor allem hinters Licht und überhaupt nicht zur Erleuchtung führt.